Voestalpine leidet unter Krise bei Boeing

Zwei Gewinnwarnungen hat es im vergangenen Jahr bei der Voestalpine gegeben.
Zwei Gewinnwarnungen hat es im vergangenen Jahr bei der Voestalpine gegeben.APA/BARBARA GINDL
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Das Werk Kapfenberg kommt aber noch ohne Kurzarbeit aus.

Wien. Zwei Gewinnwarnungen hat es im vergangenen Jahr bei der Voestalpine gegeben – der Stahlkonzern hat so manche konjunkturelle und protektionistische Herausforderung zu bewältigen. Und die Krise bei Boeing  hilft auch nicht gerade. Das Voestalpine-Werk in Kapfenberg, wo Teile für die Luftfahrtindustrie hergestellt werden, ist vom Produktionsstopp für den Boeing-Unglücksflieger 737 Max jedenfalls stark betroffen. 45 Mio. Euro hat Voestalpine Böhler Aerospace zuletzt dank des 737 Max umgesetzt, mehr als ein Zehntel des Gesamtumsatzes in der Sparte.

Man habe sich aber in Kapfenberg gegen Kurzarbeit entschieden, sagte Voest-Chef Herbert Eibensteiner vor Journalisten. Voestalpine setze auf andere Maßnahmen – etwa Verringerung des Leasing-Personals, Abbau von Überstunden und Urlauben sowie die Nichtnachbesetzung von Abgängen. Damit komme man in den nächsten Monaten über die Runden.

Die Lage der Weltwirtschaft bereitet Eibensteiner nach wie vor Sorge, ebenso der Protektionismus im Welthandel. Und dann gibt es auch noch die österreichische Innenpolitik. Wie sieht der Konzernchef das Regierungsprogramm von Türkis-Grün? Immerhin ist die Voestalpine der größte einzelne CO2-Emittent in Österreich.

„Ambitionierte“ Klimaziele

Eibensteiner sagt, das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, sei „überraschend ambitioniert“. Er begrüße aber die klaren Aussagen zu steuerlicher Entlastung und Entbürokratisierung sowie die geplante Stärkung des dualen Ausbildungssystems. Und was die Umwelt betrifft: Voestalpine betreibe in Linz die größte Pilotanlage zur Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff, der bei der Stahlproduktion Einsatz finden soll. Dafür sei aber auch ausreichend Strom aus erneuerbarer Energie notwendig – und dies zu wettbewerbsfähigen Preisen. Einen Termin mit der grünen Infrastrukturministerin, Leonore Gewessler, hat er bereits. (kor.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2020)

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