Die eine Seite will nach der Uni noch ein paar Suchrunden drehen und sich erst danach entscheiden. Die andere Seite will hocheffektive Jungmanager ab Tag eins. Trainees und ihre Arbeitgeber haben unterschiedliche Erwartungen. Eine Gegenüberstellung zweier Welten.
Was müssen sich Traineeprogramme nicht alles gefallen lassen. Seit Neuestem bezeichnen sich sogar Maturanten als Trainees, wenn sie nach der Schule eine Lehre anschließen. Trainee klingt besser als Lehrling, ist hier aber ein Fake. Um den elitär-akademischen Beigeschmack der ursprünglichen Idee zu retten, nennen manche Unternehmen ihr Programm jetzt „Graduate“. Damit es die richtige Zielgruppe anspricht.
Echte Trainees sind Universitätsabsolventen. Jüngere Menschen mit der altersmäßig höchstmöglichen Bildung, die – in dieser Deutlichkeit ist das neu – sofort ins Leisten kommen sollen. Das unterscheidet sich deutlich vom früheren Berufseinstieg-light-Ansatz. Von Tag eins an sollen Trainees ihren Beitrag leisten, fordert eine Personalistin im „Presse“-Rundruf. Das will sie im Jobinterview auch heraushören. Zwar gewähren viele Unternehmen zusätzliche Trainings, stellen Mentoren auf und vernetzen ihre Trainees intern, der Fokus aber liegt auf Leistung. Der Ausbildungsteil ist merklich zurückgenommen.