Dominic Thiem (26) und Alexander Zverev (22) sollen das große Erbe von Thomas Muster und Boris Becker antreten. So zumindest die Vorstellung – doch wie realistisch ist sie?
Manchmal ist die Zeit ein dienlicher Begleiter. Dominic Thiem und Alexander Zverev, die sich heute (9.30 Uhr, live Servus TV, Eurosport) im Halbfinale der Australian Open in Melbourne gegenüberstehen, würden speziell dieser Tage permanent auf die Erfolge ihrer Landsmänner Thomas Muster und Boris Becker angesprochen werden, würde das Duo nicht rund ein Vierteljahrhundert von den Größen der Vergangenheit trennen.
So waren es auf österreichischer Seite Stefan Koubek und Jürgen Melzer, die sich Fragen und Vergleichen mit Muster stellen mussten, in Deutschland machten Tommy Haas, Nicolas Kiefer und Rainer Schüttler mit den Nachwehen der Becker-Ära unliebsame Bekanntschaft. Den genannten Herren glückten beachtliche Karrieren, zusammen brachten sie es auf 33 Turniersiege. Am großen Vorhaben, einen Grand-Slam-Titel im Einzel wie Muster (French Open 1995) und Becker (Australian Open 1991, 1996, Wimbledon 1985, 1986, 1989, US Open 1989) zu gewinnen, scheiterten sie aber.