Goodbye Britain

Brexit: Ein „Rettungsring“ auf der Südhalbkugel

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Großbritannien war Australiens Tor in die EU. Nun müssen beide Länder ihre Beziehung neu definieren. Postkoloniale Träume Londons werden sich nur teilweise erfüllen.

Je näher der Brexit rückte, umso mehr besann sich Großbritannien seiner früheren Kolonien in aller Welt. Im Oktober 2018 buhlten Prinz Harry und Ehefrau Meghan etwa besonders um die Sympathien Australiens. Tatsächlich bestehen bis heute starke und vielfältige Bindungen zwischen den Ländern. Die britische Königin ist nach wie vor Staatsoberhaupt Australiens, dessen Ostküste anno 1770 von Captain James Cook erforscht worden war und wo 1788 beim heutigen Sydney die offizielle Besiedlung erfolgte – nämlich im Rahmen einer Strafkolonie.

Mit 1,2 Millionen leben in Australien (rund 25,5 Millionen Einwohner) heute die meisten Auslandsbriten, dort auch scherzhaft „Pommies“ genannt. Die englische Sprache sowie kulturelle, sportliche, gastronomische, rechtliche und politische Traditionen verbinden, die Queen ist durch einen Generalgouverneur in Canberra vertreten, der formal umfangreiche Kompetenzen hat, aber meist auf Anweisung bzw. Rat der australischen Regierung handelt und seit Jahrzehnten auch jeweils australischer Staatsbürger ist. Bis 1966 waren die Briten Australiens Handelspartner Nummer eins. Heute stehen sie – immerhin noch – an achter Stelle. Nach den USA und trotz des extrem gewachsenen Handels mit China ist das Vereinigte Königreich zudem der größte Auslandsinvestor.

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