Mit einer Begnadigung macht der Kreml Netanjahu ein Geschenk. Auf Trumps Nahost-Plan reagiert man aber verhalten.
Moskau. Zwei Daten werden Naama Issachar ein Leben lang im Gedächtnis bleiben: der 9. April 2019 und der 30. Jänner 2020. Am ersten Tag wurde sie auf dem Rückflug von Indien nach Israel bei einem Zwischenstopp in Moskau mit mehreren Gramm Haschisch im Gepäck festgenommen und später wegen Drogenschmuggels von einem russischen Gericht zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Am gestrigen Donnerstag kam sie frei, nachdem sie zu Wochenbeginn den russischen Präsidenten Wladimir Putin um Gnade gebeten hatte.
Dass beide Länder die delikate Causa aus der Welt geschafft haben, sagt viel über ihr vertrauensvolles Verhältnis aus. Und über die persönlichen Sympathien zwischen Wladimir Putin und Benjamin Netanjahu, dem der Kreml-Chef mit der Freilassung Issachars ein Wahlkampfgeschenk machte.