Australian Open

Garbiñe Muguruza: Doch keine Eintagsfliege

Neuer Coach und neuer Titelanlauf: Die wiedererstarkte Garbiñe Muguruza.
Neuer Coach und neuer Titelanlauf: Die wiedererstarkte Garbiñe Muguruza.(c) APA/AFP/WILLIAM WEST (WILLIAM WEST)
  • Drucken

Die Spanierin war die Nummer eins der Welt, danach aber drohte sie in Vergessenheit zu geraten. Nun ist die 26-Jährige ungesetzt in Melbourne ins Finale marschiert: „Du muss dranbleiben, es wird zurückkommen.“

Melbourne. Die meisten Tennisstars zieht es in der kurzen Off-Season ans Meer, am höchsten ist die Profi-Dichte wohl auf den Malediven. Die 26-jährige Garbiñe Muguruza hingegen bestieg den Kilimandscharo. „Eine wirkliche Herausforderung, komplett anders als alles, was ich sonst mache. Es gibt keinen Award, keinen Preis, rein gar nichts da oben“, erklärte die in Caracas geborene Spanierin.

Dann flog Muguruza nach Kalifornien, zur Wiedervereinigung mit Trainerin Conchita Martínez. Zu Saisonbeginn wirkt sie nun wie verwandelt und peilt den nächsten Gipfelsieg an. Erstmals seit 2014 ist Muguruza bei einem Grand-Slam-Turnier nicht gesetzt und prompt marschiert sie durch die Australian Open. Drei Top-Ten-Spielerinnen hat die Weltranglisten-32. verabschiedet, im Finale (Samstag 9.30 Uhr, Eurosport, Servus TV) trifft sie nun auf US-Außenseiterin Sofia Kenin (WTA 15).

Ein Erfolgslauf, für den auch Martínez verantwortlich ist. Die Spanierin, 47, war schon einmal Kurzzeit-Coach von Muguruza. Stammtrainer Sam Sumyk (Azarenka, Bouchard) verbrachte Wimbledon 2017 bei seiner schwangeren Frau, Martínez sprang ein und Muguruza gewann das Turnier, ihr zweiter Grand Slam-Sieg nach Paris 2016. Auch Martínez hatte 1994 in Wimbledon triumphiert (Finalsieg über Martina Navratilova).

Nach Wimbledon wurde Muguruza Nummer eins der Welt (als eine von fünf verschiedenen Spielerinnen im Jahr 2017), Glanz, Glamour, TV-Shows, Magazin-Cover und NGO-Engagements folgten. Aus den Tennis-Nachrichten aber verschwand sie. 2018 fiel sie aus den Top Ten, 2019 aus den Top 30, Coach Sumyk, mit dem sie sich denkwürdige Diskussionen während so mancher Coaching-Auszeit geliefert hatte, musste gehen.

„Du musst geduldig bleiben, die harten Momente durchstehen und dranbleiben, es wird zurückkommen“, sagt Muguruza vor dem Melbourne-Finale. „Ich glaube, ich habe, was es braucht, um diese Matches zu spielen.“ (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2020)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Sofia Kenin
Tennis

Damen-Finale in Melbourne heißt überraschend Kenin-Muguruza

US-Amerikanerin Sofia Kenin schaltete überraschend die topgesetzte Australierin Ashleigh Barty aus.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.