Kolumne

Sie zahlen den Strom selbst

Sprechblase Nr. 326. Warum Mitarbeiter das „Homeoffice“ so lieben.

Den Mitarbeitern kann man es nicht recht machen. Sie jammern über ihr Büro, ganz gleich, wie es aussieht. Die einen maulen, weil sie in einem Loch, die anderen, obwohl sie im modernen, schicken und zweckmäßigen (Großraum-)Büro arbeiten. Daher wollen sie am liebsten so viel wie möglich im – Achtung, Sprechblase – Homeoffice – erledigen.

Und das, obwohl sie, sofern sie nicht vom Kaffeehaus aus arbeiten, den Strom selbst zahlen, den Geschirrspüler selbst einräumen und das Klopapier selbst organisieren müssen. Das nehmen sie gern in Kauf für das Gefühl, ein bisschen unabhängig zu sein.

Die Führungskräfte hingegen scheuen es, weil sie befürchten, die Kontrolle, die sie ohnehin so gut wie nie hatten, zu verlieren. Und verlangen, dass die Home-Officers permanent erreichbar sind. Das ist paradox, denn selbst die Office-Officers sind für sie nicht ständig greifbar.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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