Theater in der Josefstadt

„Zwischenspiel“: Schnitzlers Szenen einer offenen Ehe

Wehe, wenn sie loslassen! Maria Köstlinger als Cäcilie, Bernhard Schir als ihr Gatte Amadeus.
Wehe, wenn sie loslassen! Maria Köstlinger als Cäcilie, Bernhard Schir als ihr Gatte Amadeus.(c) APA/HERWIG PRAMMER
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Das Ensemble ist zwar fast wie zu Hause in Arthur Schnitzlers Welt. Peter Wittenbergs Inszenierung von „Zwischenspiel“ wird jedoch zu langatmig.

Du musst nicht treu sein, nur ehrlich – diese Vereinbarung hat ein Künstlerehepaar in Arthur Schnitzlers Komödie „Zwischenspiel“ getroffen. Mit subtiler Psychologie und ironischen Kontrastmitteln demonstriert dieser Dreiakter, wie solch ein modern anmutendes Vorhaben scheitert. Ausgerechnet der Gatte, Kapellmeister Amadeus Adams, der diese Freizügigkeit anfangs vehement betreibt, dürfte am Ende an Eifersucht zerbrechen. Für seine Frau hingegen, Opernsängerin Cäcilie Adams-Ortenburg, scheint dieser Deal befreiend zu sein.

Ein feines Stück und immer zeitgemäß – oder? Leider nein. Am Donnerstag zeigte sich bei der Premiere am Theater in der Josefstadt zwar, dass sein Ensemble wohlvertraut, ja fast wie zu Hause ist in Schnitzlers Welt. Es hat die Inszenierung von Peter Wittenberg sogar gerettet, ehe sie im dritten Akt zu einem langwierigen Endspiel wurde. Das Paar wollte die Vertracktheit nicht und nicht klären, die zum Teil noch immer gewitzte, sich aber mehr und mehr in Allgemeinheiten flüchtende Konversation wollte einfach nicht verstummen. Die Fadesse lag wohl vor allem am nicht mehr taufrischen Text.

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