Tourismus

Rückgang bei Reisenden aus China

In Italien werden große Ausfälle erwartet. Im Bild: Eine Touristin in Venedig.
In Italien werden große Ausfälle erwartet. Im Bild: Eine Touristin in Venedig.(c) REUTERS (MANUEL SILVESTRI)
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Zwar fahren schon mehr Chinesen ins fernere Ausland, als es etwa Russen gibt. Ihr zeitweises Ausbleiben wegen der Corona-Krise dürfte Österreich indes nur mäßig treffen, andere Staaten aber weit härter.

Wien. In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind chinesische Touristen zum spürbaren Faktor geworden, wobei sich das anfangs in Chinas Umfeld niederschlug (etwa in Thailand, Japan, Malaysia) und viel später in globalem Rahmen, etwa in Europa und Australien: Reisten 2003 nur etwa 20 Millionen Chinesen als Touristen ins Ausland, waren es Daten von 2018 zufolge mindestens 163 Mio. – mehr, als etwa Russland Einwohner hat.

Gut dokumentiert ist die Rolle der Chinesen für den Reise-Einzelhandel; er umfasst speziell Duty-free-Läden und andere Geschäfte auf Flughäfen, in Seehäfen und anderen Verkehrsknotenpunkten: Ein Drittel der globalen Umsätze wird mit Bürgern der Volksrepublik gemacht, wobei vor allem Luxuswaren gut gehen. In Österreich ist die Lage differenziert: Hier ist man gern beeindruckt von großen, asiatisch aussehenden Gruppen, die durch die Innenstädte vor allem Wiens, Salzburgs und Innsbrucks marschieren, und von Schlangen vermeintlicher Chinesen etwa vor dem Café Central in Wien. Dabei ist deren Bedeutung gesamt noch mäßig, wie Emanuel Lehner-Telič, Manager der Österreich-Werbung in Peking, darlegt: 2019 kamen eine Million Chinesen, drei Prozent aller Gäste. Das waren sechseinhalb Mal so viele wie 2009 (155.000), sie stellten aber nur 1,5 Millionen Nächtigungen (sie bleiben viel kürzer als etwa Deutsche und Holländer) und damit ein Prozent aller Nächtigungen.

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