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„Prime“ pusht Amazon

Mehr als 150 Millionen zahlende Prime-Abonnenten hat Amazon weltweit.
Mehr als 150 Millionen zahlende Prime-Abonnenten hat Amazon weltweit.(c) REUTERS (Mike Segar)
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Neben Apple, Microsoft und Google ist nun auch Amazon wieder eine Billion Dollar wert. Das Weihnachtsgeschäft fiel stark aus.

Seattle. Während die Börsen weltweit aus Angst vor den Auswirkungen des Coronavirus schwächelten, startete die Amazon-Aktie am Donnerstag mit einem Plus von neun Prozent in den Handel. Damit übersprang der Börsenwert des Onlinehändlers zeitweise die Marke von einer Billion Dollar, womit sich das Unternehmen wieder in guter Gesellschaft von Apple, Microsoft und Google befindet.

Ein starkes Weihnachtsgeschäft und florierende Cloud-Dienste haben Amazon einen glänzenden Jahresabschluss beschert. Im vierten Quartal 2019 kletterte der Gewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um acht Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar (drei Mrd. Euro). Die Erlöse wuchsen um 21 Prozent auf 87,4 Mrd. Dollar. Im Gesamtjahr 2019 steigerte Amazon den Gewinn von 10,1 Mrd. auf 11,6 Mrd. Dollar. Die Erlöse des Konzerns kletterten von 232,9 auf 280,5 Mrd. Dollar.

Der Konzern von US-Starunternehmer Jeff Bezos, dem mit einem Vermögen von 116 Mrd. Dollar reichsten Menschen der Welt, hatte bereits das beste Weihnachtsgeschäft seiner Geschichte verkündet. Der Finanzbericht unterstrich dies nun. So gewann der Prime-Service, der unter anderem schnelleren Versand und Zugang zu Amazons Streaming-Angebot verspricht, laut Bezos so viele neue Kunden hinzu wie noch nie zuvor.

Amazon investierte massiv in seine Versandlogistik, um möglichst vielen Prime-Kunden das Versprechen von Lieferungen innerhalb von 24 Stunden zu erfüllen. Die Ausgabeoffensive scheint sich ausgezahlt zu haben. Mittlerweile habe Amazon weltweit über 150 Millionen zahlende Prime-Abonnenten, so Bezos. Die Anzahl von Artikeln, die US-Kunden innerhalb von einem Tag oder noch am Tag der Bestellung erhielten, habe sich im vergangenen Jahr vervierfacht.

Gutes Geschäft mit der Clou2d

Zudem kann der Konzern weiter auf sein lukratives Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet bauen. Die Web-Plattform AWS, Amazons Ertragsperle, die Cloud-Services an Unternehmen verkauft und in diesem Bereich Marktführer ist, steigerte die Einnahmen im vierten Quartal um 40 Prozent auf zehn Mrd. Dollar. Der operative Gewinn der Sparte kletterte um 19 Prozent auf 2,6 Mrd. Dollar. Amazon steht im Cloud-Geschäft unter Konkurrenzdruck durch Microsoft und Google, die ebenfalls starkes Wachstum vorweisen können.

Amazon stellte für das laufende Quartal einen operativen Gewinn von bis zu 4,2 Mrd. Dollar in Aussicht. Das deutet darauf hin, dass die steigenden Kosten für Investitionen nicht die Gewinne aus dem Handels- und dem Cloud-Geschäft zunichtemachten. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2020)

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