February 7 2018 California U S Art illustration Falcon Heavy Demo Mission with CEO Elon Musk
Recht

Das All gehört nicht mehr uns allen

Tesla-Gründer Elon Musk plant eine riesige Kolonie auf dem Mars. Der internationale Vertrag, der eine Aneignung des Weltraums durch Staaten und Firmen verhindern sollte, erweist sich als lückenhaft und veraltet. Wo liegt der Ausweg?

Seltsame Dinge spielen sich im Weltraum ab. Eine Puppe, groß wie ein Mensch, sitzt auf dem Fahrersitz eines Tesla und umrundet die Sonne. Im Soundsystem läuft, durch das Vakuum nicht hörbar, in Endlosschleife „Space Oddity“, dieser Bowie-Song über Major Tom, der sich von seiner Bodenstation verabschiedet. Das Auto gehört dem Tesla-Gründer Elon Musk, wie auch die vor zwei Jahren gestartete Trägerrakete, als deren simulierte Nutzlast es dient. Eine harmlose Spielerei, verglichen mit dem, was der Milliardär nun vorhat: Bis 2050 will er für eine Million Menschen ein Leben auf dem Mars ermöglichen, dank 1000 Raumschiffen, beladen mit Siedlern, Material und Proviant. Was heute nach Hybris klingt, mag technisch möglich werden. Es stellt sich die Frage: Darf er das? Wem gehört der Mars, das All? Die Regeln dafür hat sich die Menschheit zu Zeiten des Kalten Krieges gegeben. Sie sind lückenhaft, zum Teil obsolet, müssten erneuert werden. Wir schweben auch rechtlich im luftleeren Raum. Kein Astronaut spielt verrückt – es ist die „Ground Control“, die nicht mehr funktioniert.

Dabei fing alles so schön an. Im Jahr 1967 – der irdische Kolonialismus hatte eben erst ausgedient – gelobten über 100 Staaten, darunter alle wichtigen, im „Weltraumvertrag“ eine friedliche Nutzung des Alls zum gemeinsamen „Wohle und Interesse“. Kein Staat darf sich Teile davon zur „Ausbeutung oder Inbesitznahme“ aneignen. Raumfahrer gelten als „Botschafter der Menschheit“, denen jede Hilfe zuteil werden muss. Dahinter stand auch die demütige Idee, dass wir nicht das Zentrum des Universums sind.

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