Mäuse, Schnecken, Gelsen: Der milde Winter und die Tiere

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Der warme Winter wirkt sich auf die Tierwelt aus. Für Bienen können die Temperaturen bedrohlich werden.

Wien. Der Winter ist zu warm. Beziehungsweise haben sich die vergangenen Wochen in großen Teilen des Landes gar nie angefühlt wie ein richtiger Winter. Eine geschlossene Schneedecke, eine Winterlandschaft? Nicht in Sicht, schon gar nicht in den kommenden Tagen, in denen es weiter ungewöhnlich mild sein wird. Das bringt in der Natur einiges durcheinander. Bienen fliegen im vermeintlichen Frühling aus, Pflanzen treiben aus – und mitunter ist der milde Winter schon Vorbote für Probleme im Frühjahr und Sommer.

Bienen

Bei den Bienen „wird es einiges an Verlusten geben“, sagt Franz Spitaler vom Wiener Landesverband für Bienenzucht. Das hat zwei Ursachen: Die Völker können verhungern – und der Befall mit der Varroamilbe ist bei Wärme stärker.
Im Idealfall, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, formen Bienenvölker im Winter eine Kugel und tun nichts, außer sich zu wärmen, die Königin stellt das Brüten ein. Ist es zu warm, brütet sie weiter, die Bienen verbrauchen mehr Energie. Ist ein Imker nicht aufmerksam und füttert zu, können ganze Völker verhungern. Und der falsche Frühling lässt die Bienen mitunter auch ausfliegen, Spitaler selbst wurde jüngst fast von einer verwirrten Biene gestochen. Weil sie aber keine Nahrung finden, kann diese Aktivität Bienenvölker stark schwächen – oder ebenfalls verhungern lassen.
Auch die Varroamilbe, die sich in der Brut vermehrt und eine der Ursachen für das Bienensterben ist, findet aktuell beste Bedingungen, um sich zu vermehren und kann damit noch mehr Bienen mit Viren infizieren. Trotz der Arbeit der Imker, so Spitaler, seien Verluste vorprogrammiert – „aber daran werden wir uns gewöhnen müssen“ – schließlich seien schon frühere Winter ähnlich warm ausgefallen.

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