Leitartikel

Das Virus, das auch noch Chinas starken Mann anstecken könnte

(c) APA/AFP/NICOLAS ASFOURI
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Der Umgang der Pekinger Machthaber mit der Coronavirus-Epidemie offenbart die Stärken und Schwächen eines totalitären Herrschaftssystems.

Die Welt kann die Stärken und die Schwächen eines totalitären Systems derzeit gerade live in der Volksrepublik China mitverfolgen. Es hat gut eineinhalb Monate ab dem ersten Fall eines Coronavirus-Erkrankten in Wuhan gedauert, ehe die totalitäre Maschine von den Machthabern in Peking in Gang gesetzt wurde. Aber dann wurden innerhalb weniger Tage Millionenstädte abgeriegelt, 56 Millionen Menschen in der Provinz Hubei von der Außenwelt isoliert, binnen zwei Wochen riesige Hilfskrankenhäuser buchstäblich aus dem Boden gestampft, die Reisetätigkeit im Land und ins Ausland eingeschränkt und Desinfektionsmaßnahmen in ganz China eingeleitet.

Ob dies nach über 200 an dem Virus Verstorbenen und 10.000 Infizierten ausreichen wird, um die Epidemie einzudämmen, ist fraglich. Experten sagen, dass ihr Höhepunkt noch bevorstehe.

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