Analyse

Auslaufmodell Skiurlaub? "Am Finanziellen liegt es am allerwenigsten"

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Eine Woche Skiurlaub mit der Familie kostete vor 30 Jahren und kostet auch heute etwa ein Monatsgehalt.

Ist Skifahren ein Auslaufmodell, das sich ohnehin nur noch die wenigsten leisten können? „Es ist beides“, sagt Tourismusexperte und Freizeitforscher Peter Zellmann im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Skifahren verliert als Freizeitaktivität stetig an Bedeutung. Wenn es also darum geht, am Wochenende einen gemeinsamen Skitag mit der Familie zu machen. Skifahren ist selbst in alpinen Regionen keine Selbstverständlichkeit mehr. „Ich fahre nicht Ski.“ Dieser Satz galt in den 1990ern für etwa 40 Prozent der Österreicher, heute sind es 60 Prozent. „Die emotionale Nähe zum Skisport ist verloren gegangen“, sagt Zellmann.

Nicht betroffen von dieser Entwicklung ist allerdings – vorerst noch – der Wintertourismus. Ganz im Gegenteil. Dieser wedelt von Rekordsaison zu Rekordsaison. Vergangene Wintersaison verzeichneten die heimischen Hoteliers 72,9 Millionen Nächtigungen. Vor der Wirtschaftskrise 2008 zählte der heimische Tourismus 63,3 Millionen Übernachtungen, nach einigen Jahren der Stagnation boomt der Skiurlaub wieder wie in den guten alten Zeiten.



„Skiurlaub war schon immer eine Angelegenheit der besseren Einkommensschicht, des obersten Viertels“, betont der Freizeitforscher und räumt auch gleich mit einem oft zitierten Klischee auf. Dass man sich heutzutage Skifahren nicht mehr leisten kann, sei schlichtweg falsch. Tatsache sei allerdings, dass man sich Skifahren immer seltener leisten will. „Am Finanziellen liegt es am allerwenigsten“, sagt der Zukunftsforscher.

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