Bernie Sanders, der älteste Kandidat, ist die linksliberale Galionsfigur der Jungen. Shootingstar Alexandria Ocasio-Cortez war schon 2016 als Wahlhelferin dabei und war jetzt auch in Iowa für ihn im Einsatz.
Analyse

Wer wird gegen Trump antreten? Ein Überblick über die Favoriten

Das Impeachment-Verfahren gegen US-Präsident Trump dürfte am Mittwoch mit einem Freispruch enden. Zwei Tage davor starten in Iowa die Vorwahlen der US-Demokraten. Sie geben ersten Aufschluss, wer im November gegen Trump antritt.

Im Senat sind die US-Demokraten gescheitert, Präsident Donald Trump des Amts zu entheben. Das Impeachment-Verfahren endet wohl am Mittwoch mit einem Freispruch. Die republikanische Mehrheit im Senat blockte Zeugenbefragungen ab. Die Demokraten müssen nun ihr Glück an den Urnen versuchen. Doch wer von ihnen wird am 3. November gegen Trump antreten?

Alle Augen richten sich nun nach Iowa, wo am Montag die ersten Primaries stattfinden. Seit Einführung des Vorwahlsystems 1972 macht der Wahlkampfzirkus alle vier Jahre Station in dem Agrarstaat im Mittleren Westen.

Nirgendwo sonst in den USA nehmen die Bürger die Kandidaten für das Weiße Haus so hautnah unter die Lupe. Dabei ist Iowa mit seiner überwiegend weißen Bevölkerung und seinem Anteil an Farmern längst nicht mehr repräsentativ für die Nation. Und doch ging hier 2008 der Stern eines gewissen Barack Obama auf, der als Außenseiter gegen Hillary Clinton an den Start gegangen und unermüdlich durch den Flächenstaat getourt war.

In Iowa beginnen Karrieren, und hier platzen auch jäh viele Träume – wie 2008 jene von Joe Biden, der als Wahlverlierer noch zum Vizepräsidenten avancierte. Am Montagabend, wenn sich die registrierten Demokraten in Schulen, Sporthallen und Bürgerzentren zur Abstimmung treffen, fällen sie ihr Urteil über Biden, der zum dritten Mal in drei Jahrzehnten zur Vorwahl in Iowa antritt, und einem Dutzend seiner Rivalen, die im Ausscheidungsrennen durchgehalten haben.

Biden mischt zwar vorn mit, aber ein klarer Favorit hat sich in Iowa nicht herauskristallisiert. Erst lag Elizabeth Warren in den Umfragen voran, danach Pete Buttigieg und zuletzt Bernie Sanders. Kampflos überlässt der Präsident seinen Herausforderern indessen nicht das Feld. Jüngst hat Donald Trump mit einer Kundgebung in Des Moines in dem Bundesstaat erstmals Präsenz gezeigt, der bei der Wahl 2016 für ihn gestimmt hat. Und am Montag will er einen Kontrapunkt setzen, indem er Minister und hochrangige Mitarbeiter nach Iowa schickt. Es ist der offizielle Auftakt für die Wahlschlacht 2020.

(c) Die Presse

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