Coronavirus

Wie frühere Pandemien auf Aktien wirkten

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04.02.2020, Tallinn. Merimetsa Nakkuskeskuse haigla nakkushaiguste ravi palat. Merimetsa Infection Center Hospital infeimago images/Scanpix
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Je stärker die Aktien eingebrochen seien, desto stärker hätten sie sich später erholt, eruierten die Strategen von JPMorgan Chase.

Globale Aktien erleben angesichts von Befürchtungen, dass sich das chinesische Coronavirus weiter ausbreitet, turbulente Zeiten. Nach Ansicht der Strategen von JPMorgan Chase jedoch stellt gerade dieser Umstand möglicherweise eine gute Kaufgelegenheit dar. Zumindest bald.

Zwar könnte sich der Ausverkauf auf dem Aktienmarkt so lang fortsetzen, bis sich die Infektionslage bessert, aber in der Vergangenheit führten solche schweren Ausbrüche nur zu einem Rückgang der Aktienkurse um durchschnittlich 4,7 Prozent, schrieben die Strategen. Sie halten demnach an ihrer zuversichtlichen Haltung zu den globalen Aktien fest und verweisen auf die Entwicklung in der Vergangenheit: Je stärker die Aktien bei ähnlichen Befürchtungen eingebrochen seien, desto stärker hätten sie sich später erholt.

„Gesundheitsgefahren, ähnlich wie lokale Kriege und terroristische Ereignisse, waren historisch gesehen eher Kaufchancen als Gründe für anhaltende Verkäufe“, schrieben die Strategen Anfang vergangener Woche.

Vorerst freilich hält die Furcht vor einem Dämpfer für die Weltwirtschaft durch den Virusausbruch die Anleger gefangen. Die Aktien gaben in der abgelaufenen Woche deutlich nach. Sorgen bereitete die rasche Ausbreitung des Erregers. Fluglinien stellten Verbindungen nach China ein, wo die Krankheit ihren Ausgang nahm. Außerdem verlängerte China die Neujahrsfeiertage. Die Experten der Ratingagentur Fitch warnten, dass diese Krise das chinesische Wachstum 2020 von den erwarteten 5,9 auf 5,4 Prozent drücken könnte.

Die Erfahrung aus der Sars-Pandemie von 2002/2003, deren Erreger dem Coronavirus ähnelt, lehre, dass die Aktienmärkte vor allem in Asien fallen werden, bis sich die Zahl der Neuinfektionen stabilisiere, sagte Anlagestratege Robert Buckland von der Citibank am Freitag.

Die JP-Morgan-Strategen, die die Reaktionen der Aktienmärkte auf frühere Pandemien – darunter den Sars-Ausbruch von 2003 und die Schweinegrippe von 2009 – untersuchten, stellten fest, dass diese Episoden nicht zu längeren Verkaufsperioden auf dem Aktienmarkt führten und „innerhalb weniger Wochen“ zu Kaufgelegenheiten wurden. Die Indizes stiegen in den drei Monaten nach dem Höhepunkt des weltweiten Interesses für die Gesundheitsgefahr durchschnittlich um 23 Prozent.

Citibank-Stratege Buckland riet bereits am Freitag, Kursrücksetzer zum Einstieg zu nutzen.

(Bloomberg/Reuters/Est)

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