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Pinguine: Marsch ins Aus?

Ein bisschen fliegen sie schon durch die Luft: Adélie-Pinguine schaffen auch den Rückweg, drei Meter hinauf.
Ein bisschen fliegen sie schon durch die Luft: Adélie-Pinguine schaffen auch den Rückweg, drei Meter hinauf.(c) RACHAEL HERMAN / AFP / picturede (RACHAEL HERMAN)
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Die durchs Meer fliegenden Vögel haben seit über 60 Millionen Jahren der Natur getrotzt. Ob ihnen nun menschliches Handeln zusetzt, ist unklar.

„Sie sind so groß wie Enten, können aber nicht fliegen. Diese Vögel, von denen wir so viele schlachteten, wie wir konnten, schreien wie Esel.“ Das notierte Álvaro Velho, ein Mitglied der Crew Vasco da Gamas, als dessen Schiff im November 1497 am Kap der Guten Hoffnung vor Anker gegangen war. Dort begegneten Europäer erstmals den Tieren, die ihres Gangs und Verhaltens wegen zum Anthropomorphisieren einladen wie keine anderen. Aber zunächst nahm man sie nüchtern als Nahrung, und man nannte sie „Penguins“, vermutlich nach einem ausgerotteten Vogel der Nordmeere, dem Riesenalk, er hieß in Wales „Pen Gwyn“ – „Weißer Kopf“ –, manche Pinguine haben einen, aber vielleicht kam ihr Name auch vom lateinischen „pinguis“ gleich fett bzw. fettig.

Denn sie haben eine Speckschicht, und sie haben Öl, mit dem sie ihr Gefieder wasserabweisend halten. Dessentwegen ging es temporär in großem Stil hinter ihnen her, Hunderttausende wurden geschlachtet, sie waren leichte Beute, kannten keine Raubtiere des Lands. Daran liegt es auch, dass es sie nur auf der Südhalbkugel gibt – in der Arktis hätten sie Bären und Füchsen nicht lang standgehalten –, dort allerdings in den unterschiedlichsten Klimazonen, von der Antarktis bis zu den Galapagos am Äquator.

In dessen Wärme haben sie sich entwickelt, in Neuseeland, die frühesten Funde stammen von dort und aus der Zeit vor über 60 Millionen Jahren: Pinguine waren wohl schon da, als es die Saurier noch gab, und sie haben von deren Ende profitiert, bildeten viele neue Arten – darunter eine riesenhafte mit 1,60 Meter Körpergröße (Alcheringa 12. 8.) –, gerade ist Jacob Blokland (Flinders University) auf ein Fossil gestoßen, das heutigen Pinguinen stark ähnelt (Palaeontologia Electronica 2019/2773).

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