Die Verzögerung der Resultate bei der ersten US-Vorwahl in Iowa sind ein schlechtes Omen für die Demokraten – und ein symbolischer Sieg für den Präsidenten.
Die Häme Donald Trumps ist den Demokraten gewiss. Der Präsident wird sich bei seiner Rede zur Lage der Nation im Kongress in der Nacht auf Mittwoch ein paar Seitenhiebe nicht verkneifen können. Und es stimmt: Schlechter hätte das Wahljahr für die Opposition nicht beginnen können. Zuerst die Schlappe im Impeachment-Verfahren, das die republikanische Mehrheit am Mittwoch niederschlagen und somit den Präsidenten freisprechen wird. Und dann das Debakel bei der Auszählung der ersten Vorwahl in Iowa, während Trump bei den Republikanern weitgehend unangefochten mit 96 Prozent als Triumphator hervorging.
Sollte das alles ein böses Omen für die Präsidentenwahl in neun Monaten sein?
Einer nach dem anderen traten die demokratischen Kandidaten in Iowa auf die Bühne, unverdrossen und zum Kampf gegen Trump entschlossen – doch ein Gewinner stand längst noch nicht fest. Das Auszählungsdesaster erinnerte manche an das Fiasko in Florida im Jahr 2000, als die Wahl sechs Wochen in der Schwebe war und erst nach manueller Nachzählung und einem Urteil des Obersten Gerichtshofs George W. Als Präsident feststand – mit einem Vorsprung von rund 500 Stimmen vor Al Gore und in der Folge endlosen Debatten über die Rechtmäßigkeit des Procederes. Ein demokratischer Albtraum für das Modellland der westlichen Demokratie.