In einem Naturschutzgebiet in Brandenburg wurde Jonathan Franzen im August 2018 Augenzeuge eines Waldbrandes.
Zu heiß!

Wie Dichter sich beim Klima die Finger verbrennen

Es ist zu spät: Mit dieser Botschaft löste Literaturstar Jonathan Franzen einen Shitstorm aus. Nun ist sein Klimawandel-Essay auf Deutsch erschienen. Auch Jonathan Safran Foers beherzter Appell erntete Kritik. Warum tun sich große Schriftsteller beim Thema Nummer eins so schwer?

Schuld sind Nachtschwalbe und Wiedehopf. Ihretwegen fuhr der amerikanische Schriftsteller und Vogelliebhaber Jonathan Franzen im vorigen Juli von Berlin hinaus nach Brandenburg. In einem Naturschutzgebiet wurde er Augenzeuge eines Waldbrandes: Schwarzer Rauch kam „in riesigen Wolken“ auf ihn zu, Bäume gingen „explosionsartig in Flammen auf“, aber „am beängstigendsten war die Geschwindigkeit, mit der sich das Feuer ausbreitete“. Ebenso rasant kam ihm die Erleuchtung: Es ist zu spät. Die Klimakatastrophe ist nicht mehr aufzuhalten.

Das inspirierte den berühmten Autor der „Korrekturen“ zu keinem neuen Roman, aber zu einem Essay, den er im „New Yorker“ publizierte. Soeben ist „Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?“ als schmales Bändchen auf Deutsch erschienen, samt Vorwort und einem Interview. Damit macht sich Franzen, weder Klimaleugner noch Aktivist, zum Sprachrohr der Resignierenden.

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