Der Lizenzinhaber TCL stellt die Produktion von BlackBerry-Smartphones ein. Ein neuer Interessent ist nicht in Sicht.
Wien. BlackBerry könnte im August endgültig von der Smartphone-Bildfläche verschwinden. Der chinesische Hersteller, der seit 2016 die Marke am Leben hielt, wird die Produktion einstellen. Ein neuer Lizenznehmer ist nicht in Sicht.
Der Abstieg der Kanadier begann am 9. Jänner 2007. Als Steve Jobs das erste iPhone präsentierte. Ein Smartphone mit Touchscreen, ohne Tastatur, geringer Akkulaufzeit und langsamer Datenverbindung. Der Mitbewerb äußerte sich kritisch, räumte Apple kaum Chancen auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt ein: „Ich glaube, dass es übertrieben wäre zu sagen, dass das iPhone für BlackBerry eine Wende der Gezeiten darstellen würde“, erklärte der Firmengründer Jim Balsillie. Microsoft-Chef Steve Ballmer urteilte ebenfalls vorschnell: „Das ist nichts für Geschäftsleute, weil es keine Tastatur hat.“
Das einfache Betriebssystem, der leichte Zugang zum Internet und die intuitive Bedienung machten das iPhone freilich zum Maß der Dinge. Viele Hersteller folgten. Heute steht das iPhone für eine Zäsur auf dem Mobilmarkt. Der Untergang für BlackBerry kam in Raten und sollte sich über mehr als zehn Jahre erstrecken. 2012 zählten die Kanadier noch knapp 80 Millionen Kunden.