Von der Bedürfnisanstalt, die 20 Kilometer quer durch Wien wanderte: ein Fundstück in Essling.
Bekanntlich ist es nicht das brodelnde Pulsieren des Futurs, das Wien umweht: Hier wähnen Außenstehende (und nicht nur die) die Gegenwart eher in der Vergangenheit zu Haus, das Präsens im Präteritum, auf dass alles besser bleibt, wie's früher einmal war – weil's eh niemals nie nicht besser werden kann.
So bequem die Behaglichkeit eines (anscheinenden? nur scheinbaren?) Stillstands sein mag: In manchen Fällen erweist sich die hiesige Szenerie andererseits von nachgerade vibrierender Volatilität – mitunter in durchaus überraschenden Zusammenhängen. An dieser Stelle war des Öfteren schon die Rede von Straßen- und Platzbenennungen und ihrer Wanderschaft kreuz und quer durch Bezirke und Geschichte, ja sogar von Denkmälern, und wie und warum sie durch Wiens Stadtbild reisten. Ganze Gebäude freilich sollten – nicht zufällig Immobilien genannt – so gut wie unbeweglich sein. Umso erstaunlicher, wenn man eines fast 20 Kilometer von jenem Ort entfernt wiederfindet, an dem es einstens seine Heimstatt hatte.