Interview

Robert Borgmann: „Es geht um die Infizierung einer Gesellschaft“

„Ich hatte eine orgiastische, fast sexuelle Begegnung in meinem Kopf“, sagt der deutsche Regisseur Robert Borgmann über die erste Lektüre von Elfriede Jelineks neuem Stück „Schwarzwasser“.
„Ich hatte eine orgiastische, fast sexuelle Begegnung in meinem Kopf“, sagt der deutsche Regisseur Robert Borgmann über die erste Lektüre von Elfriede Jelineks neuem Stück „Schwarzwasser“.(c) Lukas Beck
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Robert Borgmann im Interview über dreiste Lügen vieler Politiker, unser Konsumverhalten und lustige Mails von Elfriede Jelinek. Bei der Uraufführung ihres Stückes „Schwarzwasser“ (am Donnerstag im Akademietheater) führt er Regie.

Die Presse: Wie kommt man dazu, die Uraufführung eines Jelinek-Stückes zu inszenieren? Ist sie Ihnen einfach zugeflogen?

Robert Borgmann: Man könnte das so sagen. Ich hatte mit Burgtheater-Direktor Martin Kušej eigentlich erst eine Verabredung für die nächste Spielzeit, aber dann ist Elfriede Jelinek mit „Schwarzwasser“ doch früher als erwartet fertig geworden. Eigentlich wollte ich auf Urlaub fahren, als es zu diesem glücklichen Umstand kam.

Haben Sie mit der Schriftstellerin wegen des Stückes Kontakt aufgenommen?

Das hat die Dramaturgin Sabrina Zwach gemacht. Ich mag einen gewissen Abstand, außer der Autor wünscht sich eine Zusammenarbeit ausdrücklich. Ich wäre auch viel zu schüchtern, um mit Jelinek privat reden zu können. Über ihre Mails, die mir von der Dramaturgin weitergeleitet werden, freue ich mich aber immer, weil sie meistens sehr lustig sind. Jelinek hat mir den Text in die Hand gegeben und explizit gesagt, dass man ihn nicht einfach so aufsagen lassen, sondern mit ihm arbeiten soll. Wir machen uns den Text jeden Tag auf der Probe zu eigen, bauen ihn um. Es ist wie eine Atelierarbeit.

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