Vertreter der Krankenkassen liefern sich öffentliche Duelle. Dabei arbeiten die Gremien großteils konsensual.
Wien. Effizienter und kostengünstiger sollte die neue Struktur der Sozialversicherungen sein und bessere Leistungen für die Versicherten bringen: Eine Milliarde Euro Einsparungen, die den Patienten zugutekommen, waren das Ziel der vorherigen türkis-blauen Regierung. Seit einem Monat ist die neue Struktur in Kraft, von der Milliarde ist aber noch nicht viel zu sehen. Das sei nur eine Frage der Zeit, versichert Peter Lehner, derzeit Chef des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger.
Dafür werden die Konflikte zwischen den wichtigsten Playern der Sozialversicherungen, Gewerkschaft und Wirtschaftskammer offen wie schon lange nicht ausgetragen. Zuletzt haben sich Lehner (Wirtschaftsbund) und seine Stellvertreterin Ingrid Reischl (ÖGB) einen Schlagabtausch auf offener Bühne geliefert.
500 Millionen Euro Defizit
Es geht um die Finanzierung der Kassen, und da speziell um die neu geschaffene Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), in der alle Arbeitnehmer versichert sind. Die erwartet in den nächsten drei Jahren ein Defizit von kumuliert 500 Millionen Euro, die Arbeitnehmervertreter wollen aber gleichzeitig die Leistungen auf das Niveau der Beamten anheben, was weitere 300 Millionen Euro kosten würde.