Leitartikel

Das Debakel von Iowa und der große Triumphator Donald Trump

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Es ist schwer vorherzusehen, ob sich die Demokraten von ihrem katastrophalen Fehlstart bei der Vorwahl in Iowa noch erholen können.

Normalerweise sagt Donald Trump zweimal die Unwahrheit, ehe er auch nur einmal seinen Mund aufgemacht hat. Aber am Dienstag twitterte er die Wahrheit – und nichts als die Wahrheit: Als „totales Desaster“ bewertete er die Vorwahl der oppositionellen Demokraten in Iowa. Und: „Die einzige Person, die in Iowa einen sehr großen Sieg erringen konnte, ist Donald Trump.“ Tatsächlich hat er in Iowa bei der Vorwahl der Republikaner mit 97 Prozent einen überwältigenden Sieg eingefahren. Dass die Demokraten in Iowa bis Dienstagmittag noch immer nicht imstande waren, ein Ergebnis ihrer Vorwahlen bekanntzugeben, kann Trump politisch ebenfalls für sich verbuchen.

Kein Wunder, dass dem Schaden der Demokraten der Spott der Republikaner auf den Fuß folgte: „Nichts funktioniert bei den Demokraten, genauso wie zu der Zeit, als sie das Land regierten“, lästerte Trump. Sein Wahlkampfmanager höhnte: „Sie können nicht einmal die Vorwahl organisieren – und die wollen die Regierung führen? Nein Danke.“ Tatsächlich hat sich ein technisches Versagen bei der Übermittlung von Ergebnissen in ein regelrechtes politisches Debakel für die Demokraten ausgewachsen. Und es ist derzeit schwer vorherzusehen, ob sie sich davon im Verlauf des Wahlkampfs noch erholen können. Wer einen solchen Fehlstart hinlegt, der wird es schwer haben, im Rennen ins Weiße Haus noch aufzuholen.

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