Beteiligung

Zwei Habibis steigen auf

Mohammad Aljassem und Majd Bashour im Habibi & Hawara in der Wipplingerstraße. Die beiden sind aus Syrien geflüchtet – und inzwischen Mitgesellschafter.
Mohammad Aljassem und Majd Bashour im Habibi & Hawara in der Wipplingerstraße. Die beiden sind aus Syrien geflüchtet – und inzwischen Mitgesellschafter.(c) Katharina F.-Roßboth
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Das Habibi & Hawara will Geflüchteten nicht nur Jobs bieten – sondern sie auch zu Unternehmern machen. Zwei tun nun den ersten Schritt.

„Es ist ein Wunder für mich“, sagt Mohammad Aljassem über den Weg, den er binnen weniger Jahre bei Habibi & Hawara hingelegt hat: Flüchtling, Küchenhilfe, Küchenchef – und seit inzwischen zwei Wochen nun Mitgesellschafter des Unternehmens. „Als ich hierhergekommen bin, war alles weg, was ich in Syrien hatte“, erzählt der 30-Jährige. Sein Start in Österreich sei alles andere als einfach gewesen. „Ich habe gedacht, es ist unmöglich, dass ich hier etwas schaffe.“

Nur scheinbar unmöglich, wie sich gezeigt hat. Eine Nachbarin hatte ihn einige Monate nachdem er 2015 aus Syrien geflüchtet war darauf aufmerksam gemacht, dass da ein neues Restaurant aufsperren werde, in dem Geflüchtete Seite an Seite mit Österreichern arbeiten sollen. Wenig später fing er in der Küche des ersten Habibi & Hawara in der Wipplingerstraße an. Wurde nach drei Jahren unter Josef Pieringer zum Küchenchef. Und ist jetzt eben Miteigentümer im zweiten Restaurant im Nordbahnviertel.

Für das Unternehmen war dieser Karrieresprung sozusagen Teil der Mission. Doch von vorn: Begonnen hatte alles mit einer Art Landpartie für Geflüchtete, zu der der Investor und Unternehmer Martin Rohla 2015 gemeinsam mit einigen anderen mehrmals in seine Stadtflucht Bergmühle lud. Dabei wurde einiges an Potenzial entdeckt – und es entstand die Idee, daraus etwas zu machen: Habibi & Hawara. Das orientalisch-österreichische Restaurant, das 2016 eröffnet wurde – bekannt unter anderem für die abendlichen Festessen – versteht sich aber nicht nur als Arbeitsplatz für Geflüchtete, sondern auch als Ort, an dem sie sich eine Zukunft erarbeiten sollen. Nicht zuletzt im Sinn von Unternehmertum.

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