Während sich die demokratische Partei mit „Unstimmigkeiten“ in Iowa herumschlug, wähnten sich gleich mehrere Kandidaten siegreich: Sanders, Buttigieg — und auch Donald Trump.
Des Moines/Manchester. Nach dem Auftakt zur Wahlsaison 2020, die im November in der Präsidentenwahl gipfelt, herrschte in den USA politisches Chaos. In Iowa ordnete die demokratische Partei eine Kontrolle an, nachdem es Probleme bei der Übertragung der Resultate von den rund 1700 Wahlstellen gegeben habe. Auch Dienstagabend stand noch kein offizieller Sieger der so wichtigen ersten Vorwahl des Agrarstaats im Mittleren Westen fest. Ablesen ließen sich mehrere Trends, weil die Abstimmungen in Iowa nicht geheim, sondern in Form von Treffen über die Bühne gehen, bei denen sich die Anwesenden offen für einen der Politiker deklarieren. In Turnsälen, Universitäten und Cafés hatten sich Wahlberechtigte getroffen, um „mit ihren Füßen“ abzustimmen.
Dabei war das Bild vielerorts ähnlich: Bernie Sanders, der als Favorit ins Rennen ging, schien eine Welle der Begeisterung auszulösen. So nannte der linksliberale Senator aus Vermont die Wahl in Iowa einen „großen Erfolg“. Sein Team veröffentlichte interne Auszählungen, wonach alles auf einen Sieg des 78-Jährigen hindeute. Sanders gelang es, Studenten zu mobilisieren, die Bevölkerungsgruppe, die wie keine andere hinter ihm steht und als Hauptgrund für sein zuletzt gesehenes Umfragehoch gilt.