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Rush Limbaugh: Wutprediger und Wegbereiter Trumps

APA/AFP/GETTY IMAGES/MARK WILSON
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Der Präsident zeichnete während seiner Rede zur Lage der Nation den ultrarechten, krebskranken Radiomoderator Rush Limbaugh mit dem höchsten US-Orden aus.

Zwischen der Rede zur Lage der Nation und der Abstimmung im Impeachment-Verfahren verdichtete sich innerhalb von nicht einmal 24 Stunden das politische Drama auf dem Kapitol in Washington. Eine der Szenen, die von der Päsidentschaft Donald Trumps sicherlich hängen bleiben werden, ereignete sich zum Ende seiner State-of-the-Union-Rede im Kongress, als Trump den ultrarechten Radio-Moderator Rush Limbaugh auf der Ehrengalerie des Kongresses würdigte. Der 69-Jährige, der wie Trump ein Domizil in Palm Beach in Florida hat, hatte Tags zuvor in seiner Radioshow seine Krebserkrankung enthüllt: Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium.

Mühsam und gezeichnet erhob sich Limbaugh gerührt von seinem Platz neben der First Lady, als Trump überraschend ankündigte, ihn mit dem höchsten Orden der USA, der Medal of Freedom, auszuzeichnen. Der Wutprediger war völlig perplex.

An Ort und Stelle, und nicht wie sonst im Weißen Haus, verlieh ihm dann Melania Trump den Orden – unter stehenden Ovationen der Republikaner und zum Entsetzen der Demokraten, die die Geste als Provokation der Präsidenten auffassen mussten. Trumps Show-Einlage traf indessen den Nerv der Trump-Wähler. Der Präsident dachte angeblich schon einmal daran, sich selbst mit der „Medal of Freedom“ auszuzeichnen – was aber doch schlecht geht, wie er einsehen musste. Nun erhielt ihn, gleichsam stellvertretend, „Rushbo“, wie ihn seine Fans nennen.

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