Vatikan

Zeitung: Papst beurlaubt Erzbischof Gänswein

APA/AFP/VINCENZO PINTO
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Der Erzbischof trat seit einigen Wochen nicht mehr öffentlich auf. Grund für die Beurlaubung könnte ein Streit um ein Buch zum Zölibat sein, das Kardinal Sarah mit einem Text von Ex-Papst Benedikt veröffentlichte.

Erzbischof Georg Gänswein, Privatsekretär von Benedikt XVI., ist einem Bericht der Zeitung "Die Tagespost" zufolge von seinem Amt als Leiter des Päpstlichen Hauses beurlaubt worden. Statt öffentliche Aufgaben bei Audienzen wahrzunehmen, solle er auf Wunsch von Franziskus dem emeritierten Papst mehr Zeit widmen können.

Gänswein selber wie auch ein Vatikansprecher äußerten sich bisher nicht zu dem Bericht. Möglicher Grund der vorübergehenden Beurlaubung ist laut der Zeitung, eine "unglückliche Präsentation" eines Buches von Kardinal Robert Sarah über Priestertum und Zölibat, zu dem Benedikt XVI. einen Aufsatz besteuerte. Die Publikation wurde als Affront gegen Franziskus aufgefasst, der möglicherweise eine begrenzte Lockerung der Zölibatspflicht anstrebt.

Der deutsche Gänswein trat seit einigen Wochen nicht mehr öffentlich auf. Als Präfekt des Päpstlichen Hauses begleitet er den Papst bei den wöchentlichen Generalaudienzen. Zudem empfängt er im Apostolischen Palast Staatsgäste, die zu einer Privataudienz mit Franziskus in den Vatikan kommen. Mit dieser Aufgabe hatte Papst Benedikt XVI. seinen langjährigen Vertrauten im Dezember 2012 betraut. Franziskus bestätigte ihn in diesem Amt.

(APA)

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