Coronavirus

LG sagt Teilnahme an wichtiger Mobilfunkmesse ab

APA/AFP/HECTOR RETAMAL
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Seit mehr als 30 Jahren trifft sich die Telekomwelt einmal pro Jahr, um die Neuheiten der Branche vorzustellen und zu diskutieren. Jetzt drohen den MWC-Veranstaltern durch den Coronavirus massive Einschränkungen.

Seit 1980er Jahren trifft sich das Who is Who der Tech-Branche am Mobile World Congress. Noch kein einziges Mal musste sie abgesagt werden. Der Corona-Virus stellt den Veranstalter jedoch erstmals vor große, organisatorische Herausforderungen. Der erste Hersteller hat seine Teilnahme bereits abgesagt. Der MWC wird heuer ohne LG stattfinden müssen.

100.000 Besucher und mehr als 2000 Aussteller tummeln ab dem 24. Februar durch acht Messehallen. Im Vorjahr waren 6500 Besucher aus China. Hinzu kommen die Aussteller selbst, die vielfach selbst aus China stammen. Gleich drei Smartphone-Branchenriesen kommen aus China - Huawei, Xiaomi und Oppo.

Mit den gestrichenen Flügen wird die Planung für Unternehmen zunehmends schwerer. LG begründet seine Absage damit, seine Mitarbeiter nicht unnötigen Risiken aussetzen zu wollen. Die neuen Produkte sollen auf eigenen Events zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt werden. Ähnlich reagiert auch der chinesische Hersteller, der seine große Pressekonferenz für Montag, den 25. Februar abgesagt hat. Sie soll nun in einem kleineren Rahmen stattfinden. Entgegen früheren Berichten, dass der Netzwerkausrüster gänzlich der Messe fernbleiben wird. Den Stand, der traditionell in Halle 3 zu finden ist, wird es auch dieses Jahr geben.

Der MWC-Veranstalter versucht aktiv die Gefahren des Coronavirus einzudämmen. Die Hygienemaßnahmen werden verschärft, außerdem sollen vermehrt Möglichkeiten zur Händedesinfektion bereitgestellt werden. Außerdem plant man eine große Informationskampagne über mögliche Risiken und zu ergreifende Sicherheitsmaßnahmen. Auch die medizinische Versorgung soll im Vergleich zu den Vorjahren aufgestockt werden.

Für die spanische Mittelmeermetropole ist die Veranstaltung der weltweit größten Smartphone-Messe von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Rund 14.000 Personen sind im Rahmen der Messe beschäftigt und die Veranstaltung spült schätzungsweise mehr als 470 Millionen Euro in die Stadt.

Die Messe soll trotz der Bedenken wie geplant stattfinden. Die Veranstalter betonen, dass eine Ansteckungsgefahr sehr gering sei. Sollte sich die Lage in China jedoch verschärfen, sind weitere Absagen nicht unwahrscheinlich.

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