Onkologie

Narben im Genom verraten die Geschichte von Krebs

Krebs beginnt im Erbgut.
Krebs beginnt im Erbgut.Getty Images/Science Photo Libra
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Die bisher umfangreichste genetische Krebsstudie ergab Hinweise auf Ursache und Entwicklung verschiedenster Tumore.

Krebs beginnt im Erbgut. Es braucht unzählige Veränderungen der langen, fadenförmigen DNA-Moleküle, die mit nur vier genetischen Buchstaben (Basen) den gesamten Bauplan eines Organismus vorgeben, bis sich ein Tumor aus einer seiner Zellen entwickelt. Deren sonst streng kontrollierte Teilung läuft aus dem Ruder, sie entrinnt den wachsamen Patrouillen des Immunsystems. Die Krebszelle reift nicht mehr zu der voll funktionsfähigen Einheit heran, die für sie bestimmt war, sondern vegetiert in einem unreifen Zwischenzustand. Im Verband der anderen Zellen hält sie nur mehr wenig – sie entkommt ihrem Ursprungsgewebe und wächst in andere hinein, streut ihre Nachkommen über Blutgefäße in entferntere Körperteile und rekrutiert eigene Adern, um das Geschwulst mit Glucose und Sauerstoff zu versorgen.

All diesen Schritten der Krebsentstehung gehen Mutationen der DNA voraus, die wie Narben im Genom von der Geschichte des Tumors erzählen. Sie wurden nun in einem gewaltigen internationalen Projekt erforscht, an dem über 1300 Wissenschaftler des Konsortiums für „Pan-Cancer Analysis of Whole Genomes“ (PCAWG) teilnahmen, die Ergebnisse wurden nun in 22 Artikeln – davon sechs in Nature (5. 2.) – publiziert.

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