Im neuen Handbuch fordert das deutsche Nachrichtenmagazin geschlechtergerechte Sprache ein.
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Achtzig Menschen sind beim deutschen Nachrichtenmagazin „Spiegel“ für Recherche und Verifikation zuständig. Das sind mehr Menschen, als in jedem österreichischen Politik- oder Wirtschaftsmagazin arbeiten. Der Neid aus dem Nachbarland ist dem 1100 Arbeitskräfte starken Hamburger Medienhaus also gewiss. All die fleißigen Factcheckerinnen und Factchecker konnten im Dezember 2018 einen Skandal allerdings nicht verhindern: Der mehrfach ausgezeichnete Reporter Claas Relotius hatte in seinen Artikeln Details, Szenen, ja sogar Menschen erfunden; die Dokumentation war ihm nicht auf die Schliche gekommen, die Vorgesetzten hatten ihm vertraut.
Der „Spiegel“ zog artig seine Lehren aus dem Skandal: Es rollten ein paar Köpfe. Das Ressort „Gesellschaft“, für das Relotius geschrieben hatte, wurde aufgelöst. Und am Montag veröffentlichte der „Spiegel“ ein 74-seitiges Handbuch mit internen Standards. Hintergrund ist auch, dass 2019 Print- und Onlineredaktion zusammengelegt worden sind.