Thomas Kemmerich, der erste FDP-Ministerpräsident von AfD-Gnaden, tritt nach einem Tag zurück. Für die Liberalen ist die Krise aber noch nicht ganz ausgestanden.
Berlin. Es kommt nicht oft vor, dass eine Abstimmung in Thüringen Reaktionen im 9000 Kilometer entfernten Südafrika zeitigt. Aber so war das am Donnerstag, als sich Kanzlerin Angela Merkel inmitten ihrer Afrika-Reise in die Regierungskrise in dem ostdeutschen Bundesland einschaltete, wo zum ersten Mal ein Ministerpräsident nicht nur von CDU und FDP, sondern auch mithilfe der AfD ins Amt gehievt wurde. Merkel packt ihre Kritik gern in Watte. Diesmal tut sie das nicht. Sie nennt die Vorgänge in Thüringen „unverzeihlich“. Sie wertet sie als Bruch mit den Grundüberzeugungen der CDU. Und sie verlangt, auch das ist ohne Beispiel, dass das Ergebnis „rückgängig gemacht werden“ müsse. Rechtlich hat Merkel dazu nicht das Pouvoir. Aber ihr Wunsch geht bald in Erfüllung.