Unternehmen sind gefordert, nicht nur ihre Lehrlinge gut zu informieren, sondern auch, mit den Eltern in Kontakt zu sein. Denn die Generation der Helikoptereltern ist anspruchsvoll.
Manche Unternehmen haben schon alle Hände voll zu tun, um den Jugendlichen zu zeigen, dass sie der passende Lehrbetrieb sind. Jetzt kommt eine weitere Aufgabe für die Unternehmen dazu: Sie müssen sich auch um die Eltern kümmern und sie überzeugen, dass das perfekte Arbeits- und Lernumfeld garantiert ist. Und ist das richtige Unternehmen erst einmal gefunden, warten erst recht viele Kommunikationsaufgaben.
Die Eltern der Jugendlichen waren in gewisser Weise schon immer involviert, mussten sie ja den Ausbildungsvertrag unterschreiben. Doch die Generation der Helikoptereltern, deren Kinder jetzt im Lehrlingsalter sind, mischen deutlich stärker mit bzw. bringen sich deutlich stärker ein, beobachtet Vittoria Bottaro. Die Psychologin hat sich auf Unternehmensberatung im Bereich Lehre spezialisiert. Das auch deswegen, weil die Zahl jener, die mit 15 Jahren nach dem Besuch des Polytechnikums in eine Lehre einsteigen, sinke. Viele würden zunächst eine Schulkarriere anstreben, aber scheitern, und entscheiden sich erst dann für eine Lehre.