US-Drohnenangriff

USA töten al-Qaida-Anführer Al-Rimi im Jemen

APA/AFP/YEMENI MINISTRY OF INTER
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Über seinen Tod gab es seit Tagen Spekulationen, jetzt bestätigt der US-Präsident: Die Operation gegen den Chef des mächtigsten Ablegers des Terrornetzwerks al-Qaida ist gelungen.

Die USA haben bei einer Operation im Jemen den Anführer des dortigen Ablegers des islamistischen Terrornetzwerks al-Qaida getötet. Der Angriff sei auf Befehl von US-Präsident Donald Trump erfolgt, erklärte das Weiße Haus am Donnerstag (Ortszeit). Qassim al-Rimi stand seit Juni 2015 an der Spitze der Terrorgruppe al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (Al-Qaeda in the Arabian Peninsula/AQAP).

Auch sein Vorgänger wurde bei einem US-Drohnenangriff im Jemen getötet. Wann genau Al-Rimi getötet wurde, teilte die Regierungszentrale in Washington nicht mit. Trump erklärte auf Twitter, durch die Tötung des AQAP-Chefs werde dessen Organisation "weiter geschwächt". Dadurch rücke ein Ende der Bedrohung durch AQAP und das globale Al-Kaida-Netzwerk näher.

Al-Rimi war zuvor Militärchef der Terrorgruppe, die als mächtigster Ableger des al-Qaida-Netzwerkes gilt. Auf den Terroristen war eine Belohnung in Höhe von bis zu zehn Millionen US-Dollar ausgesetzt. Die US-Behörden bringen ihn mit zahlreichen Anschlägen in Verbindung. Darunter der Angriff auf die US-Botschaft im Jemen 2008.

Al-Rimi habe in Afghanistan für Osama bin Laden gearbeitet, erklärte das Weiße Haus. Unter al-Rimi habe AQAP "skrupellose Gewalt" an Zivilisten im Jemen verübt und versucht, zahlreiche Angriffe gegen die Vereinigten Staaten und ihre Streitkräfte durchzuführen. Durch seinen Tod sei man der Beseitigung der Gefahren für die nationale Sicherheit durch Gruppierungen wie Al-Kaida nähergekommen, hieß es.

Die "New York Times" hatte bereits Ende Jänner berichtet, dass Al-Rimi bei einem Luftangriff getötet worden sein könnte. Trump hatte Berichte darüber auf Twitter weiterverbreitet, eine Bestätigung stand allerdings aus.

Trumps Entschlossenheit im Kampf gegen den Terrorismus

Den Angriff dürfte Trump nutzen, um seine Entschlossenheit im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstreichen. Im Oktober hatten Spezialkräfte des US-Militärs den Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Nordwesten Syriens aufgespürt. Auch rühmt Trump sich immer wieder mit dem US-Luftangriff auf den iranischen Top-General Qasem Soleimani. Nach dessen Tod im Jänner waren die Spannungen im Nahen Osten gefährlich eskaliert.

Im Jemen fliegen die US-Streitkräfte seit Jahren Drohnenangriffe auf Al-Kaida-Mitglieder. Auch die US-Geheimdienste setzen Drohnen ein, bestätigen deren Einsätze aber in der Regel nicht. Die Terrororganisation profitiert von den chaotischen Zuständen in dem Bürgerkriegsland.

AQAP war im Jahr 2009 durch den Zusammenschluss des saudi-arabischen und des jemenitischen Zweiges von Al-Kaida entstanden. Im jemenitischen Bürgerkrieg verübt die Organisation Anschläge sowohl gegen die Regierungstruppen als auch gegen die schiitischen Houthi-Rebellen.

(APA/DPA)

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