"Presse"-Gespräch

Maaßen contra Merkel: "Mit diesem Demokratieverständnis habe ich ein Problem"

Hans-Georg Maaßen
Hans-Georg Maaßen(c) imago/IPON (Stefan Boness/Ipon)
  • Drucken

„Ich bedaure das sehr“, sagt der umstrittene Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen zur „Presse“ über den angekündigten Rückzug von FDP-Ministerpräsident Kemmerich. Der CDU-Mann plädiert nun für eine Expertenregierung.

Als der FDP-Politiker Thomas Kemmerich am Donnerstag nach nur 24 Stunden seinen Rückzug als Thüringer Ministerpräsident ankündigte, quasi um den „Makel“ der AfD-Unterstützung vom Amt zu entfernen, atmeten sie in der Berliner CDU-Zentrale erleichtert auf. Als "Unfall“ und „Sündenfall“ hatte die Unionsspitze zuvor Kemmerichs Wahl mit den Stimmen von CDU, FDP und eben erstmals auch der AfD gegeißelt. Aber nicht alle waren nach dem Rückzieher erleichtert.

Der Ex-Verfassungsschutzpräsident und intern umstrittene CDU-Mann Hans-Georg Maaßen war es nicht. „Ich bedaure das sehr“, sagt Maaßen zur „Presse“ über den angekündigten Rücktritt Kemmerichs. „Er hätte die Chance gehabt, für fünf Jahre eine gute liberale und konservative Politik für Thüringen zu machen.“

>> CDU-Landesvorsitzender Mohring tritt als Fraktionschef zurück

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Zwei Rücktritte: Mike Mohring und Annegret Kramp Karrenbauer
Deutschland

Thüringer CDU-Chef Mike Mohring tritt zurück

Nach der Empörung um das Bündnis von CDU und FDP mit der rechtspopulistischen AfD bei der Ministerpräsidentenwahl im deutschen Bundesland Thüringen will der CDU-Politiker Mike Mohring den Landesvorsitz seiner Partei abgeben.
Vor einem Jahr besiegte Annegret Kramp-Karrenbauer Friedrich Merz bei der Wahl zum CDU-Parteichef.
CDU sucht Parteichef

Merz will es wohl noch einmal versuchen

Aus dem Umfeld des Ex-CDU-Fraktionschefs heißt es, Merz werde sich wieder bewerben. Parteichefin Kramp-Karrenbauer will bald Gespräche führen. Die Partei ist auch über das Tempo der Neubesetzung uneinig.
Archivbild. Jens Spahn und Annegret Kramp-Karrenbauer .
CDU-Führungskrise

Spahn "bereit, Verantwortung zu übernehmen"

Gesundheitsminister Spahn will offenbar erneut für die CDU-Spitze kandidieren. Sein Konkurrent Friedrich Merz kann sich nun doch eine Mitgliederbefragung vorstellen.
Archivbild vom Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Bundesparteitag der CDU.
Interview

Parteienforscher: „Es gibt in der CDU keine Integrationsfigur“

Der renommierte Parteienforscher Oskar Niedermayer über das Beben im „Kanzlerwahlverein“ CDU, die Chancen von Merz und Laschet, den „Linksruck“ unter Merkel und die Gefahr einer Selbstzerfleischung der Partei.
Für FDP-Chef Christian Lindner wären Neuwahlen in Thüringen eine Katastrophe, seine Partei würde den Einzug in den Landtag vermutlich verfehlen.
Patt

CDU und FDP dringen weiter auf Übergangsregierungschef in Thüringen

FDP-Chef Lindner schlägt den Landes-Verfassungsgerichtspräsidenten als Konsenskandidat vor. SPD, Grüne und Linke winken ab. Ramelow will sich noch einmal zur Wahl stellen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.