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Ohne Google Apps: Drei bringt Huawei Mate 30 Pro

APA/AFP/GETTY IMAGES/David Becke
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Nach einigen erfolgreichen Testläufen in anderen Ländern, wird das Mate 30 Pro von Huawei auch in Österreich angeboten. Aber nur bei Mobilfunkanbieter Drei und auch nur in begrenzter Stückzahl.

Das Mate 30 Pro kommt nun doch nach Österreich. Nach kleinen Tests in anderen Ländern will man nun auch wissen, wie groß die Akzeptanz eines Smartphones ohne Google-Apps ist. Deshalb wird das Mate 30 Pro auch nur in begrenzter Stückzahl bei Drei angeboten werden. Vorerst ist es auch der einzige Mobilfunker, der das Gerät ins Sortiment aufgenommen hat. Weiterhin müssen Nutzer auf Google-Apps sowie Anwendungen anderer US-Unternehmen verzichten (Facebook, WhatsApp, Twitter). Kunden, die sich für das Gerät bei Drei entscheiden, erhalten für Feedback eine Huawei Watch GT2 gratis.

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Der chinesische Hersteller Huawei steht seit Mai 2019 unter einem US-Bann, der jegliche Zusammenarbeit mit amerikanischen Unternehmen verbietet. Obwohl das Gerät zum Zeitpunkt des Banns bereits längst in der Entwicklung war, bekam Huawei nicht die nötige Google-Zertifizierung dafür. Das Unternehmen musste auf die Android Open Software Plattform (AOSP) zurückgreifen und entwickelte eigens dafür auch einen App-Store.

Huawei lockt mit Punktesystem

Seit Monaten arbeiten Tausende Entwickler im Schichtbetrieb, um für die im März erwartete P-Serie entsprechend gut aufgestellt zu sein. Aktuell sind lokale Apps wie Bergfex Skiresort, Mobile-Pocket, StepsApp, Hokify, CityMaps2Go, ORF.at News und ORF.at Sport, Mjam, Heute, DerStandard bereits in dem Store zu finden. Mehr sollen folgen.

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Um den Umstieg auf eine völlig neue App-Plattform attraktiver zu gestalten, wurde ein Punktesystem implementiert. Diese können für Spiele, Tools oder Dienste eingelöst werden. "Darüber hinaus stehen exklusive Inhalte sowie Willkommensgeschenke, spezielle Game-Events und Belohnungen zur Verfügung", schreibt Drei in einer Aussendung.

Ungewisse Google-Zukunft

Ob Huawei zu Google zurückkehrt, wenn der Bann aufgehoben wird, ist unklar. Dazu gibt es gegensätzliche Aussagen des Unternehmens. Die Chinesen stehen hier zwischen den Stühlen. Der Suchmaschinen-Konzern ist ein enger Verbündeter und ein indirektes Sprachrohr in den USA. Huawei kann es sich nicht leisten, Google zu vergraulen.

Google hat großes Interesse die Nummer zwei am Smartphone-Markt und damit einen sehr großen Lizenzzahler nicht zu verlieren und einen Konkurrenten damit zu gewinnen.

Andererseits hat Huawei in den vergangenen Monaten zig Millionen in den Aufbau des neuen Betriebssystems inklusive App Store investiert und Entwickler überzeugen können, ihre Apps zu portieren und anzupassen.

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