Konflikte auf Skipisten

Bergrettung: „Wir sind nicht da, um Alkleichen zu suchen“

Von der Hütte auf die Piste? Lieber nicht nach Pistenschluss.
Von der Hütte auf die Piste? Lieber nicht nach Pistenschluss. Die Presse/Clemens Fabry
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Der Après Ski-Betrieb verlagert sich in Skihütten, zunehmend müssen Bergretter ausrücken, um Betrunkene ins Tal zu bringen – oder, diese kommen Pistenraupen in die Quere. Wie lässt sich dieser Konflikt lösen?

Im Jänner hat es Sigfried Plöbst gereicht. Das Fass zum Überlaufen gebracht hatte ein Vorfall am 26. Dezember, als sich ein schwer Alkoholisierter in 50 Zentimeter tiefen Schnee gelegt hatte, um seinen Rausch auszuschlafen. Der Mann war so gut wie nicht zu sehen. Es war ein glücklicher Zufall, dass ihn das Pistengerät, das an ihm vorbei fuhr, um ein paar Zentimeter verfehlte. Kurz darauf hat Plöbst, der technische Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen, seinen Dienst quittiert.

Auch ein örtlicher Arzt hat seine Funktion als Bergrettungsarzt im Jänner zurückgelegt. Die psychische Belastung, so heißt es von den Großarler Bergbahnen, seit für die Mitarbeiter mittlerweile unerträglich. Sie müssten mit ansehen, wie sich Ski- oder Snowboardfahrer schwer verletzen und vom Berg geholt werden müssen.

Großarl ist kein Einzelfall

Und Großarl ist kein Einzelfall. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, weil (betrunkene) Skifahrer nach Pistenschluss über gesperrte Pisten abfahren, weil diese alle Warnungen vor der Lebensgefahr durch Pistenraupen und den zu deren Sicherung gespannten Windenseilen missachten.

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Großarl

Betrunkene Skifahrer: Seilbahnchef kündigt seinen Job

Dem technischen Leiter der Bergbahnen Großarl reicht es: Er hat seinen Job gekündigt, weil er nicht mehr die Verantwortung für Betrunkene übernehmen will, die in der Nacht die Arbeit der Pistenraupen stören.

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