Donnerstagabend kam, ein wenig peinlich, der Lieblingsfan des Satirikers in die Sendung - ansonsten ging es bitterböse zu. Staatliche Esoterik am Prüfstand: keine schlechte Idee.
Auch wenn Peter Kliens Late-Night-Show "Gute Nacht Österreich" bisher noch der große Erfolg fehlt: Treue Fans hat er. Eine Bewunderin besuchte sogar eine Veranstaltung der DAÖ (Die Allianz für Österreich), weil sie hoffte, den Satiriker dort in seiner Paraderolle als "Reporter ohne Grenzen" zu sehen. Das Video mit ihrer herzigen Begründung ("Ich liebe ihn!") fiel in den sozialen Netzwerken auf, und so wurde sie am Donnerstag als Ehrengast auf der Bühne begrüßt. Sehr nett, an sich. Aber auch ein wenig peinlich, das Ausschlachten von Verehrung macht ja keinen schlanken Fuß.
Das Nette hat Klien ohnehin nicht zum Markenzeichen seiner Sendung gemacht, ganz im Gegenteil: Hier wird der bitterböse Witz gefeiert. Wenn der Satiriker gegen Rechts und Links, Esoteriker und Umweltschützer, Politiker und Medien austeilt, ist das nichts für zarte Gemüter. Und die Zahl an (Klags-)Drohungen wäre durchaus interessant. Werner Kogler könne "von Kamelen lernen, längere Zeit nichts zu trinken", meinte er gestern etwa. Von Faultieren könne man lernen, "dass man sogar ein erfülltes und sorgloses Leben haben kann, wenn man ausschaut wir Jörg Leichtfried". Und "von männlichen Küken kann Sebastian Kurz lernen, wie richtig geschreddert wird".
Nicht nur beim Coronavirus ("Das ist ja wie die FPÖ. Jeden Tag gibt es neue Verdachtsfälle.") wurde der Humor dunkelschwarz: Ikea hat in China alle Filialen geschlossen. "Schon tausenden Chinesen ist es so gegangen wie einem Billy-Regal: Sie sind plötzlich einfach zusammengebrochen." Nun habe Ikea China auch seinen Slogan geändert in "Wohnst du schon oder lebst du noch".