Forschungsfrage

Schadet es der Wirtschaft, krank in die Arbeit zu gehen?

Das Fazit der Forscher ist, dass Präsentismus dem Unternehmen klar schadet.
Das Fazit der Forscher ist, dass Präsentismus dem Unternehmen klar schadet.(c) Bilderbox
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Übertriebenes Verantwortungsgefühl oder prekäre Beschäftigungsverhältnisse treiben viele Menschen trotz Krankheit an den Arbeitsplatz.

Das Verhalten ist dermaßen in der Gesellschaft verankert, dass es einen eigenen Begriff dafür gibt: Präsentismus bedeutet, dass jemand krank in die Arbeit geht statt zu Hause zu bleiben. „Präsentismus ist das Gegenteil von Absentismus, bei dem man Verpflichtungen nicht nachkommt, obwohl es keine Verhinderungsgründe gibt“, erklärt Heiko Breitsohl vom Institut für Organisation, Personal und Dienstleistungsmanagement der Universität Klagenfurt. Sein Team hat das Phänomen Präsentismus im Jahr 2019 für eine Überblicksarbeit im European Journal of Work and Organizational Psychology untersucht.

„Die Schwierigkeit ist, dass man vielen Kranken am Arbeitsplatz nicht ansieht, dass sie krank sind. Kranke, die zu Hause bleiben, sind über Fehlzeiten und Krankmeldungen leicht zu erfassen. Aber bei Präsentismus ist die Datenerhebung meist auf Befragungen gestützt, die rückblickend sind“, sagt Breitsohl. Mit Fragen wie „Waren Sie schon krank im Büro?“ wurde erkundet, wie verbreitet das Phänomen ist. Aktuell begleitet Breitsohl Arbeitnehmer in einer großen Studie, bei der diese wöchentlich melden, ob sie krank zu Hause oder in der Arbeit waren.

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