An der irisch-nordirischen Grenze wird es trotz des EU-Austritts der Briten weiter keine Kontrollen geben.
Wien/Dublin. Düstere Wolken über der Irischen See: Dass es bei der am Samstag stattfindenden Parlamentswahl in Irland vor allem um innenpolitische Angelegenheiten geht, versteht sich von selbst. Doch die Kulisse ist dieses Mal anders – und bedrohlich. Denn mit dem vollzogenen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ist die Grenze, die die Republik Irland von der Provinz des Vereinigten Königreichs im Norden der Grünen Insel trennt, in den Vordergrund gerückt.
Durch den Brexit wird die Frage nach der Wiedervereinigung Irlands und Nordirlands wieder akut. Eine Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt: Im Norden der Insel halten sich Befürworter und Gegner der Wiedervereinigung mit 51 zu 49 Prozent (gemäß Lord Ashcroft Polls) die Waage. Und im Süden ist die Mehrheit dafür zwar klarer – aber nur, so lang die Wiedervereinigung nicht mit höheren Steuern verbunden ist.