Oper

Sturmwarnung für die Staatsoper: Diese Elektra überwältigt

„Elektra“ in der Wiener Staatsoper.
„Elektra“ in der Wiener Staatsoper.(c) Staatsoper Wien/Michael Pöhn
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Die letzte Aufführungsserie der Kohlenkeller-Inszenierung von Richard Strauss' „Elektra“ wartet mit bemerkenswerten Rollendebüts auf: Michael Volle als Orest, Simone Schneider als Chrysothemis – und in der Titelpartie Christine Goerke, die erst im Finale zur vollen Form findet.

Orkanstärke im Orchester und hernach beim Applaus: Das dürfte der übliche Opernsturm-Befund für jede bessere Aufführung der „Elektra“ sein. Auch bei der voraussichtlich letzten Aufführungsserie der Kohlenkeller-Inszenierung Uwe Eric Laufenbergs erreichte man diesbezüglich wieder Höchstmarken. Wenn auch der Umsicht des Dirigenten zu danken ist, dass zwischendurch immer wieder vollkommene Stille zu herrschen schien – was dazu führte, dass diesmal durchgehend eine dramatische Hochspannung herrschte.

Für Semyon Bychkov schließt sich, wie er im Gespräch bekannte, ein Kreis, feierte er doch mit diesem Werk einst sein Staatsoperndebüt. Wegen seiner vielen Verpflichtungen in den kommenden Jahren wird er hier nicht so bald wieder erscheinen. Er ist ein Mann, der das Wiener Orchester sicher und bestimmt zu führen versteht, den Musikern aber offenbar das Gefühl gibt, sich frei entfalten zu können. Das führt an einem solchen Abend spätestens ab der Erkennungsszene zu einem regelrechten Flow. Die Klänge strömen, zuletzt von euphorischen Tanzrhythmen vorangetrieben, mehr oder weniger taktstrichlos dahin, reißen mit – auch die Sänger auf der Bühne.

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