Biathlon

Beim ÖSV verkannt, in der Schweiz gefeiert

Elisa Gasparin und ihr plötzlicher Lauf an die Weltspitze. Die Graubündnerin bildet mit ihren Schwestern den Kern von Sandra Flungers Erfolgstruppe.
Elisa Gasparin und ihr plötzlicher Lauf an die Weltspitze. Die Graubündnerin bildet mit ihren Schwestern den Kern von Sandra Flungers Erfolgstruppe.APA/AFP/JURE MAKOVEC
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Als Biathlon-Trainerin ist die Salzburgerin Sandra Flunger eine absolute Ausnahme. Vom ÖSV hat sie sich verabschiedet, rechtzeitig zur WM formte sie in der Schweiz eine Weltklassemannschaft.

In Hochfilzen jubelte nur eine Österreicherin. Im Leopardenjäckchen und rosa Tüllröcklein nahm Sandra Flunger zwischen Schießstand und Tausenden Biathlon-Fans Aufstellung. In der Hand eine Sektflasche, an ihrer Seite die Schweizer Damenstaffel, das Überraschungsteam dieses Winters. Flungers Outfit war eine eingelöste Wette, schließlich hatten ihre Athletinnen gerade Historisches geschafft: Nach dem überhaupt ersten Weltcup-Podestplatz einer eidgenössischen Damenstaffel Anfang Dezember in Östersund (2.) liefen ihre vier Schützlinge eine Woche später schon wieder auf Platz drei. „Es war ein Kindheitstraum, in Hochfilzen einen großen Erfolg feiern zu können“, erzählt die 37-Jährige. „Dort, wo ich so viele Stunden und Tage meines Lebens verbracht habe.“ Und wo sie zwischenzeitlich nicht mehr erwünscht war.

Dass Flunger in Hochfilzen groß wurde, lag in der Familie. Biathlon spielt sich hierzulande in einer nicht allzu großen Gruppe Gleichgesinnter ab. Auf Loipenjagd gegangen wird im Großen und Ganzen zwischen dem Skigymnasium Saalfelden und dem 20 Autominuten entfernten Langlauf- und Biathlonzentrum Hochfilzen. Die ÖSV-Aushängeschilder Simon Eder und Julian Eberhard sind Saalfeldener, Dominik Landertinger wohnt in Hochfilzen, Lisa Hauser ist gleich ums Eck in Reith bei Kitzbühel zuhause, Katharina Innerhofer kommt aus Maria Alm. Wegbereiter für den rot-weiß-roten Biathlonsport aber war Alfred Eder, mittlerweile 66 Jahre alt, sechsfacher Olympiateilnehmer, Vater von Simon Eder – und Onkel von Sandra Flunger. „Ich bin in einer Biathlonfamilie groß geworden, ich weiß, wie es ist, wenn Biathlon am Familientisch ein großes Thema ist“, sagt die Salzburgerin.

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