Interview

Michael Spindelegger: „Nicht warten, wen die Schlepper bringen“

Michael Spindelegger
Michael Spindelegger(c) Jürg Christandl / picturedesk.com
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Österreich muss sich seine Migranten besser aussuchen, sagt Michael Spindelegger, Leiter des Internationalen Zentrums für die Entwicklung von Migrationspolitik.

Michael Spindelegger sitzt in seinem Büro im ersten Bezirk, fünfter Stock, mit Blick auf die Dächer Wiens. Er nimmt sich Zeit, wirkt entspannt – so ruhig ging es in seinen Tagen als Außen- und Finanzminister nicht zu. Fragen zur Innenpolitik wiegelt er freundlich ab. Lieber spricht er über seinen aktuellen Job: Spindelegger leitet seit 2016 das Internationale Zentrum für die Entwicklung von Migrationspolitik (ICMPD) mit Sitz in Wien. Er plädiert für eine aktive Zuwanderungspolitik.

Wovon profitieren Sie aus Ihrer Zeit in der Politik am meisten in Ihrem neuen Job?

Michael Spindelegger: Vom Netzwerk, eindeutig. Von den vielen Kontakten, die ich in meiner Zeit als Politiker knüpfen konnte.

Die Statistik Austria hat Ende 2019 festgestellt: Ohne Zuwanderung ist das Pensionssystem nicht finanzierbar. Wie sehr braucht Österreich Migranten?

Das Pensionssystem kann nur teilweise durch Zuwanderung finanziert werden. Aber das genügt nicht. Wir müssen auch alle für den Arbeitsmarkt mobilisieren, die noch nicht arbeiten: Frauen etwa und Menschen, die schon in Pension gehen würden.

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