Coronavirus

Ein Fußball-Abenteuer in China in der Warteschleife

Fußballfans in China müssen sich gedulden. Wann die Liga starten wird, ist nach dem Ausbruch des Coronavirus weiterhin ungewiss.
Fußballfans in China müssen sich gedulden. Wann die Liga starten wird, ist nach dem Ausbruch des Coronavirus weiterhin ungewiss.REUTERS
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Früher Jugendtrainer in Wien, heute Video-Analyst in der chinesischen Super League: Jahanyar Mohebbi saß schon mit dem Präsidenten von Real Madrid beisammen, seine Karriere führte über Thailand und den Iran zu Aufsteiger Shijiazhuang.

Aus dem Trainingslager ist eine vorbeugende Quarantäne-Station geworden. Weil das Coronavirus auch Chinas Fußball in Ausnahmezustand versetzt hat und der für 22. Februar geplante Auftakt der Super League auf unbestimmte Zeit verschoben ist, harren viele Erstligisten im Ausland der neuen Saison aus. Gleich neun der 16 Mannschaften trainieren in Dubai, darunter Marko Arnautović mit Shanghai SIPG ebenso wie Jahanyar Mohebbi mit Aufsteiger Shijiazhuang Ever Bright. Seit Juli ist der Wiener mit iranischen Wurzeln beim Klub aus der 10-Millionen-Hauptstadt der Provinz Hebei als Video-Analyst tätig, es ist der zweite Anlauf an der Seite von Cheftrainer Afshin Ghotbi.

Wie es Jahanyar Mohebbi nach China verschlug? Diese Geschichte beginnt im Jahr 2007. 

Neue Heimat. Damals wohnte der 16-Jährige bereits in Wien. Er hatte seine Geburtsstadt Teheran verlassen, um politischer Repression zu entkommen und sich den Traum von Ausbildung und Fußball zu erfüllen. In der Bundeshauptstadt lebte ein Onkel, Mohebbi zog jedoch nicht bei ihm ein, sondern baute sich mit finanzieller Unterstützung seiner Eltern – der Vater Rechtsanwalt, die Mutter Apothekerin – ein eigenes Leben auf. „Österreich hat mir so viel gegeben, viele Leute haben mir geholfen. Ich hoffe, dass ich es zurückgeben kann“, sagt er und betont, dass er Österreich als Heimat fühle. „Zu 100 Prozent.“ Nur Sprache und Bürokratie seien herausfordernd gewesen, denn trotz finanzieller Unabhängigkeit vom Staat habe es mit dem Visum viele Probleme gegeben. Das ist vorbei: Seit sieben Jahren ist der TU Absolvent (Bachelor Elektrotechnik) mit einer Österreicherin verheiratet, seit zwei Jahren hat er die Staatsbürgerschaft.

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