Leitartikel

Was, wenn das Coronavirus hoch ansteckend und viel tödlicher wäre?

News Bilder des Tages (200205) -- WUHAN, Feb. 5, 2020 -- Aerial photo taken on Feb. 5, 2020 shows the construction site
News Bilder des Tages (200205) -- WUHAN, Feb. 5, 2020 -- Aerial photo taken on Feb. 5, 2020 shows the construction siteimago images/Xinhua
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Auf dem vorläufigen Höhepunkt der Pandemie lässt sich vor allem ein Schluss ziehen: Auf Isolierung, Quarantäne und Fieberkontrollen ist kein Verlass.

Gäbe es nicht schon 900 Todesopfer zu beklagen (mehr als bei der SARS-Pandemie 2002/2003), und würden derzeit nicht rund 40.000 Menschen krank im Bett liegen, könnte man von Glück im Unglück sprechen. Denn tatsächlich ist es purer Zufall, dass das neuartige, noch namenlose Coronavirus, das sich seit Jahresbeginn von China aus verbreitet, zumeist einen milden Verlauf nimmt und bei lediglich zwei Prozent der Erkrankungen tödlich endet.

Auch die sogenannte Basisreproduktionszahl, also die Ansteckungsrate weiterer Menschen durch eine infizierte Person, liegt bei nur 1,5 bis 2,5. Das entspricht in etwa jener der Grippe (Influenza-Virus), Ebola (Ebola-Virus) und eines grippalen Infekts (Rhinovirus, Adenovirus oder Respiratory-Syncytial-Virus). Bei Masern etwa beträgt diese Zahl 18, bei Keuchhusten zwölf, Pocken fünf bis sieben und HIV/Aids zwei bis fünf. Bei SARS und MERS, ebenfalls Coronaviren, die einander ähneln und schwere Atemwegserkrankungen auslösen, liegt sie bei unter eins. Die Unterschiede sind also beträchtlich. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass in ein paar Jahren – oder Monaten – das nächste Coronavirus von einem Tier auf den Menschen springt und zehnmal ansteckender sowie 20-mal tödlicher ist. Was dann?

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