Pizzicato

Córdoba auf Schienen

Aus unserem Lieblingsnachbarland ereilte uns erstaunliche Kunde, und zwar von der Deutschen Bahn. Die wollte neue Intercity-Züge in Verkehr setzen und bestellte zu diesem Zweck 42 Doppelstockgarnituren des kanadischen Herstellers Bombardier.

Dummerweise litten schon die ersten gelieferten an so vielen Defekten, dass die Bahn die Abnahme der restlichen 25 Züge verweigerte. Die Lösung für dieses Schlamassel fand sich – in Österreich. Von der Westbahn erwarb man gebrauchte, aber recht neue Garnituren, die umlackiert nun ob ihrer Bedienungsfreundlichkeit beim fahrenden Personal hoch begehrt sind, wie wir einem Bericht der „Welt“ entnehmen. Tja, liebe deutsche Freunde, da könnt Ihr mal sehen! Lange ist's her, dass unsere ÖBB sich ihren Generaldirektor von den Berliner Verkehrsbetrieben holten. Heute zeigen wir Ösis Euch nicht nur, wie man mit Nachtzügen europaweit für Furore sorgt, nein: Ihr könnt nun dank uns – Achtung, es kalauert! – die Strecke Rostock-Dresden in vollen Zügen genießen. So einen Triumph österreichischer Überlegenheit in einer deutschen Domäne gab es seit jenem Junitag des Jahres 1978 nicht mehr, als . . . nun, Sie wissen schon. Warten S' noch a bisserl, warten S' no a bisserl; dann können wir uns vielleicht ein Vierterl genehmigen. Zumindest, wenn das Bordrestaurant geöffnet hat. GO

Reaktionen an: oliver.grimm@diepresse.com

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