Handel

Hinter den Kulissen dealen Russen und Amerikaner prächtig

Öl aus Russland war im Vorjahr besonders begehrt. Auch in den USA.
Öl aus Russland war im Vorjahr besonders begehrt. Auch in den USA.(c) imago stock&people (imago stock&people)
  • Drucken

Von wegen Gegner! Wie die USA und Russland plötzlich Öl handeln, beweist, dass Not verbindet. Eine neue Statistik zeigt, wohin Sanktionen führen. Mit Auswirkungen auf Europa.

Wien. Das sichtbare Bild scheint eine eindeutige Sprache zu sprechen: USA und Russland – das ging nie richtig gut und geht infolge des neuen russischen Selbstbewusstseins heute noch schlechter. Syrien ist nur einer der Schauplätze des geopolitischen Wettbewerbs. Der andere ist die Ukraine, wo sich Russland durch sein Vorgehen US-amerikanische – und alle möglichen anderen – Sanktionen eingehandelt hat. Und weil der Wettbewerb auch auf wirtschaftlicher Ebene stattfindet, versuchen die USA die Russen nicht nur im globalen Waffenhandel zu beschneiden, sondern mit Sanktionen auch die im Bau befindliche Gaspipeline Nord Stream 2 nach Europa zu torpedieren. Einfach auch deshalb, weil sie selber zum Exporteur von Flüssiggas geworden sind und dieses in Konkurrenz zu Gazprom in Europa verkaufen wollen.

Starke Dynamik

Hinter dem sichtbaren Konkurrenzbild herrschen weniger sichtbar aber auch andere Tendenzen. Und die sind pikant. So hat Russland den Export von Erdöl und Erdölprodukten in die USA 2018 und vor allem 2019 nicht nur signifikant gesteigert. Wie die Energy Information Administration (EIA) des US-Energieministeriums für die ersten elf Monate 2019 aufzeigt, ist Russland im Oktober gar zum zweitgrößten Lieferanten hinter Kanada geworden und hat Mexiko überrundet. Waren die Lieferungen russischer Konzerne ab April von zuvor etwa zehn Millionen Barrel pro Monat auf 15 bis 17 Mio. hochgeschnellt, so waren es im Oktober 20,9 Millionen. Im November sank das Volumen leicht auf 19,2 Millionen. Im Vergleich zu den kanadischen Volumina von über 130 Mio. Barrel ist dies gering, die Dynamik umso größer.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ein Handout-Bild des Finanzministeriums: Wilbur Ross (Mitte) mit Finanzminister Blümel (links) und dem US-Botschafter in Wien, Trevor Traina.
Wirtschaftsbeziehungen

US-Handelsminister traf drei Minister in Wien

Wilbur Ross war am Nachmittag zu Gesprächen bei Finanzminister Blümel, Umweltministerin Gewessler und Wirtschaftsministerin Schramböck. Die Digitalsteuer blieb ein Randthema.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.