Lungenkrankheit

Coronavirus: KFC-Mitarbeiter in China infiziert

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Der Mann hat in der nördlichen Stadt Xi'an in einem Lokal von Kentucky Fried Chicken Essen zubereitet. Die Neujahrsferien sind offiziell zu Ende, doch nach wie vor bleiben viele Unternehmen geschlossen.

Die Zahl neuer Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus in China ist erneut gestiegen: Landesweit wurden 97 neue Todesfälle bestätigt - ein Rekord binnen eines Tages. Damit sind bisher mehr als 908 Menschen in China dem Virus zum Opfer gefallen. Mehr als bei der SARS-Epidemie der Jahre 2002 und 2003.

Die Zahl der neu nachgewiesenen Erkrankungen stieg um 3062 auf 40.171 Fälle. Allein in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich in der Stadt Wuhan ausgebrochen war, kamen 2618 Infektionen und 91 Todesfälle hinzu. Außerhalb des chinesischen Festlands sind im Rest der Welt mehr als 300 Erkrankungen bestätigt.

Auch ein Mitarbeiter der Schnellrestaurant-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) in der alten Kaiserstadt Xi'an ist mit dem neuartigen Virus infiziert. Der Beschäftigte in einem KFC-Lokal soll Ende Jänner am Schalter Essen vorbereitet haben. Seit dem Ausbruch der Lungenkrankheit hat das Mutterhaus Yum China, das die Ketten Pizza Hut und Taco Bell im Land betreibt, bereits viele Restaurants geschlossen.

60 neue Infektionen auf Kreuzfahrtschiff

Zudem sind an Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama weitere 60 Fälle des neuen Coronavirus festgestellt worden. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord des Schiffes auf mindestens 130. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere und 1045 Crew-Mitglieder sollen noch bis zum 19. Februar an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen.

APA/AFP/CHARLY TRIBALLEAU

Bis dahin bleiben die Menschen in ihren Zimmern eingeschlossen, um eine Übertragung zu vermeiden. Mitarbeiter in Schutzkleidung bringen den Passagieren die Mahlzeiten. Übertragen hatte das Virus ein 80-jähriger Hongkonger, der mehrere Tage auf dem Schiff verbrachte.

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Experte: „Lage normalisiert sich“

Langsam kehrte die Bevölkerung in der Volksrepublik am Montag wieder zur Normalität zurück. Menschen machten sich wieder auf den Weg zur Arbeit in den Büros und Fabriken, nachdem die Regierung einige Restriktionen lockerte. Dennoch blieben zahlreiche Unternehmen noch geschlossen und viele Menschen arbeiteten von daheim. In einer der sonst vollsten U-Bahnlinien in Peking waren die Züge weitgehend leer. Nur einige Menschen machten sich mit Mundschutz auf dem Weg zur Arbeit, andere nahmen das Fahrrad. 

APA/AFP/STR

Tausende zusätzliche Mediziner reisten in die Elf-Millionen-Stadt Wuhan, um bei der Eindämmung der Epidemie zu helfen: Etwa 6200 medizinische Fachkräfte wurden mit 47 Charterflügen in die Metropole gebracht, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Dies sei der vom Umfang her größte Transport medizinischen Personals seit Ausbruch der neuartigen Lungenerkrankung.

Ein Expertenteam unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befand sich am Montag auf dem Weg nach Peking, um die Lage zu beurteilen. Der Wissenschaftler Wu Fan von der Fudan Universität in Shanghai erklärte, es gebe Hoffnung, dass die Ausbreitung des Virus bald einen Wendepunkt erreichen könnte. "Die Lage stabilisiert sich", sagte er mit Blick auf Shanghai, wo es 300 Krankheitsfälle und einen Toten gab.

Zentralbank stützt Kampf gegen Virus

Einmal mehr stellt die chinesische Zentralbank Milliardenhilfen zur Verfügung: Sie will den Kampf gegen das neuartige Coronavirus mit umgerechnet rund 39 Milliarden Euro unterstützen. Unternehmen, die zur Prävention und Eindämmung der Krankheit beitragen, sollen von kommender Woche an mit Krediten unterstützt werden, wie die Zentralbank am Sonntag mitteilte.

Das Geld fließt an landesweit tätige Banken und kleinere Geldinstitute in zehn Provinzen und Städten, die dann über die Vergabe der Darlehen entscheiden sollen.

(APA)

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