Kommentar

Die Pleiten-, Pech- und Pannenserie der AKK

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CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat innerhalb von 14 Monaten ihren Kredit verspielt. Ihr Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Annegret Kramp-Karrenbauers Ende erinnert an das Schicksal Kurt Becks an der Spitze der SPD anno 2008. Der mächtige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz agierte als SPD-Chef und potenzieller Kanzlerkandidat in Berlin so glücklos und war im hypertrophen Berliner Klima derart als Provinzpolitiker verschrien, dass ihn am Ende die Parteigranden putschten.

Nach einer langen Pleiten-, Pech- und Pannenserie hat AKK, die ehemalige Ministerpräsidentin von Saarland, selbst die Konsequenzen gezogen und ist so den Heckenschützen in der CDU zuvorgekommen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, so lautete ihr Motto. Nachdem sie sich im Dezember 2018 in Hamburg in einer Urwahl gegen ihre Konkurrenten Friedrich Merz und Jens Spahn knapp – und mit dem Segen Angela Merkels – durchgesetzt hatte, ist es ihr nie gelungen, ihre Macht zu konsolidieren.

Zwar begab sie sich zu einer Tour an der Basis. Doch ihr Kalkül, als Parteichefin zunächst nicht in die Regierung Merkels einzutreten, ging nicht auf. Sie konnte sich nie profilieren, beging Fehler und Fauxpas und konnte ihr Image als Provinzpolitikerin nie abstreifen. Bei erstbester Gelegenheit, dem Wechsel Ursula von der Leyens zur EU-Kommissionschefin nach Brüssel, nahm sie dann doch einen Platz im Kabinett der Kanzlerin ein – und zwar auf dem Schleudersitz der Verteidigungsministerin.

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