Stilkritik

Oscar-Outfits: Ohne Politik und Männermut

(c) APA/AFP/VALERIE MACON (VALERIE MACON)
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Plüsch, Kristalle und Gold: Politische Statements via Outfit fielen heuer aus, von vielen Männern hätte man sich ein mutigeres Outfit gewünscht. Nachhaltigkeit und Diversität waren subkutane Themen.

Von manchen Popstars erscheint nach ihrem Tod mehr als zu Lebzeiten. Genau das passiert auch den großen Verblichenen der Modewelt. Ihre oft in Schwerarbeit entwickelten Labels surren und summen weiter, zuweilen schriller denn jemals zuvor. Wäre Christian Dior, der 1957 an den Folgen einer verschluckten Fischgräte verstorben ist, wirklich mit diesem fast zu diskreten Charme von Natalie Portman Umhang-Kleid-Ensemble d`accord gegangen? Wäre Alexander McQueen der eher konventionelle, düstere Romantik-Look von Rooney Mara wirklich noch recht gewesen? Man weiß es nicht. Modelabels sind von wirklichen Menschen in Gang gesetzte Gelderzeugungsmaschinen, die eigenen Gesetzen gehorchen.

Überhaupt, der rote Teppich in Hollywood, Ausgangspunkt so vieler naiver Träumereien, ist beinhartes Business. Die wenigsten der Stars suchen sich ihre Garderobe persönlich aus. Bezahlt wollen sie dafür werden, wenn sie Mode mit Trademark tragen. Und anschließend geben sie die textilen Kunstwerke ohne viel Reue wieder zurück. Das könnte man beinah unter „Nachhaltigkeit“ rubrizieren. Außer sie haben gewonnen. Dann, so will es der Brauch, dürfen die Stars ihr Outfit behalten.

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